: Ifo–Institut sagt Rückgang voraus
Berlin (taz) - Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) sagt für das nächste Jahr stagnierende Industrieproduktion voraus. Gut Wetter für die Konjunktur wollten Bundesregierung und Bundesbank noch in der vergangenen Woche durch Zinssenkung und „Wachstumsprogramm“ machen - die Spekulanten blieben sehr skeptisch: Dollar– und Aktienkurse stehen wie gehabt unter Druck. Die Wissenschaft bestätigt jetzt deren Pessimismus. Das Münchner „Ifo“–Wirtschaftsinstitut konstatiert für das laufende Jahr sogar einen leichten Produktionsrückgang des verarbeitenden Gewerbes, für das kommende Jahr sagt es „bestenfalls einen geringfügigen Zuwachs“ voraus. Die Zukunftsbranche der elektrotechnischen Investitionsgüter werde nur unbedeutend wachsen, beim Maschinenbau dürfte der Absatz rückläufig sein, ebenso bei den Automobilen und der Textilindustrie. Der Bedarf an Stahl verringere sich im kommenden Jahr weiter. Allein die chemische Industrie könne noch zulegen. Die Bundesregierung hat inzwischen bekannt gegeben, daß die Nachfrage nach Industrieprodukten im Oktober um ein Prozent zurückgegangen ist. Damit dürfte auch ihre eigene Prognose vom Oktober über zwei bis zweieinhalb Prozent Wachstum im kommenden Jahr in Frage gestellt sein ebenso wie die Voraussage des Sachverständigenrates, der noch nach dem Aktiencrash von 1,5 Prozent Wachstum ausging. ulk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen