■ Wozu Computer?: Ideal zum Schreiben von Spickzetteln
Janine Budach, 16 Jahre, Berufsschülerin
In der 9. und 10. Klasse habe ich in der Gesamtschule am Computer gesessen, im Fach Arbeitslehre. „Textschleuder“ hieß das Programm. Da haben wir uns zum Beispiel erarbeitet, welche Bedeutung die maschinenlesbaren Striche auf den Preisschildern haben. Aber seit ich an der Berufsschule Erzieherin lerne, habe ich mit Computern nichts mehr zu tun. Das ist mir auch ganz recht so.
Marco Batze, 15 Jahre, Gesamtschüler
Ich habe seit zwei Jahren Informatikunterricht. Diejenigen, die mit Computern nichts zu tun haben wollen, können statt Informatik auch andere Fächer wählen. Das tun die meisten an meiner Schule. Deswegen sitzen wir in den Informatikstunden auch nur jeweils zu zweit vor den acht Schulcomputern. Zu Hause habe ich auch einen Computer, aber eigentlich nutze ich den nur zum Spielen.
Roger, 10 Jahre, und Diane Matschenz, 31 Jahre
Mein Sohn geht noch in die Grundschule und ist sehr an Computern interessiert. Da wir zu Hause keinen Computer haben, wäre es schön, wenn es solche Angebote an seiner Schule gäbe. Dafür ist leider zu wenig Geld da. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob der Umgang mit Computern in dem Alter schon so wichtig ist. An weiterführenden Schulen scheint mir das bedeutend wichtiger zu ein.
René Blümke, 18 Jahre, Berufsschüler
In der Schule haben wir nur Textverarbeitung gelernt. Nach der Wende wurde der Informatikunterricht intensiver. Zur Zeit mache ich eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann. Da steht demnächst auch Informatik auf dem Programm. Darauf bin ich schon gespannt. Ansonsten spiele ich manchmal auf dem Computer meines Vaters, aber ein Computerfreak bin ich mit Sicherheit nicht.
Jan Martin, 17 Jahre, Gesamtschüler
In der 8. Klasse mußte ich ein halbes Jahr lang Informatik machen. Danach war es zum Glück freiwillig, und ich habe es sofort abgewählt. Es gibt doch wirklich Wichtigeres, als Programme zu schreiben. Das einzige, wo ich einen Computer nutze, ist zum Schreiben von Spickzetteln. Dafür sind sie ideal. Da in meiner Familie niemand einen Computer hat, mache ich das bei einem Freund.
Sascha Schmalenberg, 17 Jahre, Musikschüler
Vor drei oder vier Jahren habe ich mich total für Computer begeistert. Damals hatte ich einen Spielfimmel, den ich mit Computerspielen befriedigen wollte. Als ich merkte, daß ich kaum noch lese und so langsam verblöde, habe ich mit diesem Kinderkram aufgehört. Heute gebe ich mein Geld lieber für Musikinstrumente aus. Den Computer habe ich schon lange nicht mehr.
Umfrage: Sonja Schmitt
Fotos: Wolfgang Borrs
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