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Ich wollte doch nur

■ Bahnbeamter wurde zum Spion, um seiner Frau „etwas zu bieten“

Weil er seiner Frau etwas bieten wollte, ist ein heute 67 Jahre alter pensionierter Fahrdienstleiter aus Delmenhorst zum Spion für die DDR geworden. In einem am Donnerstag begonnenen Strafverfahren vor dem Oberlandesgericht Celle warf ihm die Staatsanwaltschaft vor, von 1956 bis November 1988 Informationen über die Delmenhorster Bahnverhältnisse bei rund 60 Treffen in Ostberlin abgeliefert zu haben. Der Angeklagte gab vor Gericht an, dafür rund 20.000 Mark an Agentenlohn und Spesen bezogen zu haben. Dafür lieferte der Delmenhorster alles über Lokomotivzahlen, Gleisanlagen und mögliche Militärtransporte. 300 Mark gab es für jede Information — plus 300 Mark Spesen: Schließlich benutzte der brave Beamte zu Spionagezwecken nicht seinen Eisenbahn-Freifahrtschein, sondern kaufte ein reguläres Ticket.

Das, was der Spion an „Geheimnissen“ verkauft hat, wurde nach der Wende in der Militärwissenschaftlichen Fachbibliothek gefunden — auch im Kiosk erhältliche Stadtpläne von Bremen und Delmenhorst.

Der Staatsanwalt forderte eine zweijährige Freiheitsstrafe und die Rückzahlung der 20 000 Mark. Das Urteil wird am morgigen Freitag erwartet. dpa

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