werbepause: Ich habe Wäsche
„Wenn doch nur alles so einfach wäre wie ...“, bumbumbobelt Boris Becker im seinem neuen Werbespot für AOL, die Firma mit dem sahnigen „Klick“. Wir sehen den mehrfachen Wimbledon-Gewinner allein in seiner Wohnung beim vergeblichen Versuch, mit dem tristen Single-Dasein zurechtzukommen. Dann aber erhält er eine E-Mail von seiner Mutter. Die will wissen, wie es ihrem Sohn geht, so alleine. Boris antwortet: „Ich habe schmutzige Wäsche. Und gut gegessen habe ich auch schon lange nicht mehr“. Tja, so kann’s gehen, wenn die Alte abhaut. Verwunderlich ist nur, dass AOL angeblich nicht den Weltstar, sondern den „Privatmann“ Boris Becker zeigen will, wobei dessen „aktuelle Lebenssituation“ halt mit reingeflutscht ist: Ein frisch geschiedener, sportlicher Multimillionär mit positiver Sozialprognose im besten Alter – wer will sich damit nicht identifizieren? FRA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen