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„Ich bin einer der Täter“

■ Inhaftierter Solingen-Attentäter gibt in seinem Brief an türkische Opfer Tat zu

Wuppertal (dpa/taz) – Einer der inhaftierten mutmaßlichen Täter des Solinger Brandanschlags hat in einem Brief an die Opfer die Tat gestanden. In seinem Brief an das türkische Ehepaar Kamil und Hatice Genc, deren vier und sechs Jahre alten Töchter am Pfingstsamstag 1993 durch die Flammen getötet wurden, schreibt der inzwischen 24jährige Markus G.: „Ich bin einer der Täter.“ Auch die anderen drei Beschuldigten säßen „zu Recht in Haft“. G.s Anwalt Siegmund Benecken sagte am Mittwoch, sein Mandant habe den Opfern des Anschlags die Gewißheit geben wollen, daß „die Richtigen sitzen“. In seinem Brief schreibt G. weiter: „Ich hoffe nur, daß sich andere Jugendliche, die vielleicht genauso chaotisch gedacht haben, durch die fürchterlichen Folgen der Tat aufrütteln lassen. Ich schäme mich unendlich.“

G. hatte bei den Vernehmungen bereits seine Beteiligung an dem Brandanschlag gestanden. Im Zusammenhang mit der Haftprüfung hatte er nach Angaben seines Anwalts zunächst geschwiegen, dann aber sowohl dem psychologischen Gutachter als auch bei der Vernehmung durch Mitarbeiter des Bundeskriminalamts seine Schuld eingestanden.

Sein Mandant habe „im Gefängnis kapiert, was er eigentlich getan hat“, so Benecken. Der 24jährige leide noch immer unter dem Tod seiner Mutter vor drei Jahren; nun habe er verstanden, daß er anderen das gleiche Leid zugefügt habe. In dem Brief an die Opfer heißt es weiter: „Ich weiß, daß man das Leid, was Ihnen zugefügt ist, nie lindern kann. ... Ich weiß auch, daß ich schwere Strafe für das verdient habe, was wir angerichtet haben. Wenn ich doch nur irgendwas rückgängig machen könnte.“

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