IUB in Finanznöten : Private Krise
„Blu:print“ heißt das Hochglanz-Magazin der „International University Bremen“ (IUB), und in der aktuellen Nummer wird unter der Überschrift „Erfolgsgeschichten“ in sieben Sätzen der Bogen von der Erfolgsgeschichte der Informatik bis zur Gründung der IUB im Jahre 1999 geschlagen. Dass ihr eine hochrangig besetzte Kommission gerade weitreichende Veränderungen empfohlen hat, kommt in dem Hochglanz-Papier nicht vor.
Kommentarvon Klaus Wolschner
In diese „Privatuniversität“ sind in sieben Jahren 174 Millionen Euro von Konten des Landes Bremen geflossen. Vom Bund kamen 48 Millionen Euro. Dennoch steht sie vor dem finanziellen Aus. Nun wäre es an der Zeit, die IUB bei ihrem Anspruch einer „Privatuniversität“ zu nehmen.
Wenn der Staat einzelne Forschungseinrichtungen als „Elite“-Zentren fördert, sucht er solche, die international stärker kooperieren als die IUB. Und so sinnvoll es sein mag, begabten ausländischen Studierenden mit Stipendien in Deutschland ein gut betreutes Grundstudium zu ermöglichen – das geht auch an staatlichen Hochschulen. Erheblich preiswerter.
Weil die IUB nach außen hin „alles ist gut“ spielt, kann sie nicht bei potenziellen Geldgebern um Hilfe rufen – obwohl ihr das Wasser bis zum Halse steht. Muss die IUB gerettet werden? Die Antwort der Unternehmen, von denen sich die IUB vergeblich mehr Spenden erwartet, ist deutlich.