: IRA-Anschlag in Osnabrück
■ Haftbefehl gegen Briten liegt vor
Osnabrück/Karlsruhe. Die Drahtzieher des IRA-Sprengstoffanschlags auf die britische Quebec-Kaserne in Osnabrück sind weitgehend enttarnt. Seit gestern liegt der erste Haftbefehl vor: Nach einem Beschluß des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof wird international nach dem Briten Michael Robert Dickson (31) gefahndet. Dickson habe den Kontinent am 1. Juli in Richtung Nordirland verlassen, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft gehört Dickson zu einer fünfköpfigen Gruppe der Irisch-Republikanischen Armee, die am 28. Juni von der Ladefläche eines Klein-Lkw drei Mörsergranaten auf die Tankanlage der Kaserne abfeuerte. Durch den Anschlag wurde niemand verletzt, aber erheblicher Sachschaden angerichtet. Der Kleinlaster, ein Ford Transit, trug die falschen britischen Kennzeichen G 74 OHD.
Dickson trat nach den bisherigen Ermittlungen bei der Anmietung eines Ferienhauses in Sandhatten bei Oldenburg als Wortführer auf. Das Haus diente den fünf Tatverdächtigen vom 15. bis 28. Juni als Unterschlupf. Der 1,68 Meter große Dickson soll von kräftiger Statur sein, braune Augen und kurze blonde Haare haben und auch Deutsch sprechen. Die Ermittlungsbehörden erhoffen sich nun Hinweise aus der Bevölkerung. dpa
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