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INLA am Ende

■ Gewaltsame Selbst–Auflösung der Guerilla–Organisation

Nach den letzten Fememorden in Irland scheinen die Irische Republikanische Sozialistische Partei (IRSP) und ihr bewaffneter Arm, die INLA, ein gewaltsames Ende zu finden. Beide Organisationen waren 1975 mit einem radikalen sozialistischen Programm angetreten, das eine Alternative zu Sinn Fein und IRA versprach, die damals noch einen stark nat Mit der Linksentwicklung von Sinn Fein und IRA seit Beginn der 80er Jahre verloren IRSP und INLA viele Mitglieder, die eine bessere Perspektive in Sinn Fein/IRA sahen, da diese eine weitaus breitere Basis in der Bevökerung haben. Die Bedeutung von IRSP und INLA schwand weiter durch mißlungene Anschläge, bei denen immer wieder Zivilisten getötet und verletzt wurden. So ist das Ende der beiden Organisationen historisch überfällig. Den restlichen INLA–Anhängern bleiben kaum Alternativen. Die IRA hat bereits davor gewarnt, einen bewaffneten Flügel von „Republican Sinn Fein“ zu gründen, die sich im letzten November von Sinn Fein abgespalten hat. „Republican Sinn Fein“ fürchtet eine Schwächung des bewaffneten Kampfes, weil Sinn Fein beschlossen hat, den Boykott des irischen Parlaments aufzugeben. Und auch die IRA hat sicher wenig Lust, den internen Konflikt in die eigene Organisation zu importieren, indem sie die INLA–Mitglieder aufnimmt. Ralf Sotscheck

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