INFEKTIONSGEFAHR : Krebs bedroht zunehmend auch die Tierwelt
NEW YORK | Bösartige Tumore sind unter Tieren in freier Wildbahn, ob im Dschungel, der Wüste, dem Wald oder unter Wasser, ebenso verbreitet wie beim Menschen. Krebs ist beim Menschen für rund 20 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Bei etlichen Tierarten liegt der Anteil genauso hoch. Bei anderen wie dem Beluga-Wal in der Mündung des kanadischen St.-Lorenz-Stroms oder dem Tasmanischen Teufel, einem fleischfressenden Beuteltier in Australien, sogar noch weit darüber hinaus. Das geht aus einer Bestandsaufnahme von zwei US-Forscherinnen der Wildlife Conservation Society in New York hervor. Sie ist in der Fachzeitschrift Nature Reviews Cancer veröffentlicht. In den meisten Fällen sind demnach Umweltgifte und Viren schuld am Krebstod im Tierreich. Zudem gibt es einen Erkrankungsweg, der bei Menschen so nicht vorkommt: die einfache Übertragung von Krebszellen von einem Tier zum anderen. Frei lebende Hunde, speziell in tropischen und subtropischen Zonen, „infizieren“ sich etwa beim Geschlechtsverkehr oder Lecken der Geschlechtsteile gegenseitig mit einem als CTVS (Canine transmissible veneral sarcoma) bekannten Krebsleiden. (dpa)