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IG Metall kündigt Warnstreiks an

■ Metall–Gewerkschaft fordert 35–Stunden–Woche und fünfprozentige Lohnerhöhung / Gesamtmetall kann Forderungen „nicht verkraften“ / Heute dritte Tarifrunde in Nordrhein–Westfalen, Hessen und Berlin

Frankfurt (dpa) - In der 87er Metalltarifrunde stehen die Zeichen auf Arbeitskampf: Die Forderung der IG Metall nach Einführung der 35–Stunden–Woche und einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um fünf Prozent vom 1. April an hat der Arbeitgeberverband Gesamtmetall am Wochenende lediglich mit einer Einkommensverbesserung von zwei Prozent beantwortet. „Wenn die Arbeitgeber bei dieser Position bleiben, wird es bereits im März zu bundesweiten Warnstreiks kommen“, kündigte der Leiter der Tarifabteilung im IG–Metall–Vorstand, Klaus Lang. Für Gesamtmetall–Präsident Werner Stumpfe ist die Forderung der Gewerkschaft nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich plus Lohnerhöhung um fünf Prozent „nicht zu verkraften“. Beides würde die Produktion so verteuern, daß es „mit Sicherheit zu Arbeitsplatzverlusten“ kommen würde. Der Geschäftsführer von Gesamtmetall, Dieter Kirchner, befürchtet ebenso wie sein Tarif– Kontrahent im IG–Metall–Vor stand, Klaus Zwickel, daß es in der angelaufenen Tarifauseinandersetzung zum Streik kommt. Die IG Metall will dagegen 1987 auf alle Fälle einen entscheidenden Schritt zur 35–Stunden– Woche erreichen. Nur eine weitere Arbeitszeitverkürzung kann nach ihrer Vorstellung der wieder anziehenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Die Kostenbelastung von etwa 3,75 Prozent für die Senkung der Arbeitszeit und die fünf Prozent für höhere Löhne– und Gehälter sind nach Meinung von IG–Metall–Chef Franz Steinkühler verkraftbar, da sich die Gewinne in der Metallwirtschaft in den letzten vier Jahren verdoppelt hätten. In der dritten Runde wird heute für die Tarifgebiete Nordrhein– Westfalen (Krefeld), Hessen (Bad Nauheim) und Berlin verhandelt. Morgen finden Tarifgespräche für Südwürttemberg/Hohenzollern (Balingen) statt.

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