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IG Metall Küste will Streik

■ Arbeitgeber denken an Volkswirtschaft und Arbeitslose

Die IG Metall Küste hat formell das Scheitern der Tarifverhandlungen für die 150.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie in Norddeutschland beschlossen. Die Große Tarifkommission verabschiedete gestern einstimmig einen Antrag an den Bundesvorstand, nach dem in den vier nordwestlichen Bundesländern zur Urabstimmung und danach zum Streik aufgerufen werden soll. Der IG-Metall-Vorstand wird am Sonntag darüber entscheiden, in welchen Tarifgebieten gestreikt wird.

Die Arbeitgeber des Nordverbundes haben derweil zur „Besonnenheit“ in den laufenden Tarifauseinandersetzungen aufgerufen. Dr. Hans-Werner Busch, Verhand-lungsführer der Arbeitgeber, warf der IG Metall vor, sie überspanne den Bogen: „Wer angesichts von 4,4 Millionen Arbeitslosen, einer sich abschwächenden Konjunktur und einem Lohnangebot der Arbeitgeber von materiell 2,8 Prozent die Verhandlungen für gescheitert erklärt, weckt Zweifel an seiner gesamtwirtschaftlichen Verantwortung.“ Beide Seiten müßten sich aufeinander zu bewegen. Die IG Metall kämpfe für Lohnprozente für ihre Mitglieder und kümmere sich nicht um die Beschäftigungs-chancen der Arbeitslosen. Das „Ende der Bescheidendenheit“ führe zwangsläufig zu mehr Rationalisierung. dpa/taz

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