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ICC: Abriss oder SanierungZukunft von Kongresszentrum wieder offen

Der Regierende Bürgermeister schließt Abriss nicht mehr aus. Finanzsenator will wegen Kostensteigerung für Sanierung neue Prüfung.

Schön ist es ja nicht: Vielleicht ist Abriss tatsächlich die beste Lösung Bild: ap

Das Internationale Congress Centrum (ICC) wird möglicherweise doch abgerissen. Angesichts einer erheblichen Kostensteigerung fordert Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) , die Kosten neu zu prüfen. 2005 hatte der Senat entschieden, das ICC zu sanieren. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) beharrte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus nicht auf einem Abriss. "Wenn es da neue Erkenntnisse gibt, dann müssen die diskutiert werden", sagte Wowereit. Er verwies auf Planungen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die zu Jahresende abgeschlossen sein sollen.

Das 1979 fertiggestellte ICC, asbestbelastet, 320 Meter lang, 40 Meter hoch und wegen seiner Form Raumschiff genannt, schien dauerhaft angedockt zu haben. Zu groß war in der SPD der Widerstand gegen einen Abriss, der nicht nur auf Zahlen beruhte, sondern auch auf städtebaulichen Aspekten und Westberliner Sentimentalitäten. Doch nun drohen die mit 182 Millionen Euro angesetzten Sanierungskosten deutlich zu steigen. Laut Nußbaum stehen weitere 60 Millionen im Raum.

Der Finanzsenator mag dem ICC einen gewissen Charme nicht absprechen. "Das hatte was", erinnert er sich an den Eindruck, wenn er als Bremerhavener Fisch-Unternehmer zur "Grünen Woche" ins ICC kam. "Aber ab einem gewissen Moment muss man sich solche Sentimentalitäten überlegen", sagte er der taz. Koste eine Sanierung 10 bis 15 Prozent mehr als ein Abriss, "dann kann man das finanzpolitisch schwer vertreten".

SPD-Fraktionschef Michael Müller hielt gegenüber der taz an der Sanierung fest und verwies auf die Erfahrungen mit dem ebenfalls asbestbelasteten Palast der Republik. "Die Asbestentsorgung hat man beim Abriss genauso wie bei der Sanierung", sagte Müller. "Ein Abriss ist unfinanzierbar", sagte SPD-Wirtschaftspolitiker Jörg Stroedter. Zudem sei man bei den Betreibern im Wort, zu sanieren.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) plädierte für einen Abriss: "Wir begrüßen, dass der Senator angesichts der immens hohen Kosten die Reißleine ziehen will."

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1 Kommentar

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  • T
    Tagedieb

    Werte TAZ,

     

    egal, welche Tageszeitung ich jetzt zu diesem wieder hochgekommenen Thema aufschlage. Überall steht drin, dass eine Sanierung deutlich teurer wird als einmal ausgerechnet, nun statt 184 Mio. EUR voraussichtlich 244 Mio. EUR. Damit wäre ein Abriss billiger. Das mag ja sein, aber wie teuer werden denn Abriss und Entsorgung des Asbests? Und was kostet ein Neubau? Davon steht nirgendwo etwas. Haben sie mal nachgefragt?

     

    Soll der Neubau privat geschultert werden? Hieße das dann, nicht Abriss und Entsorgung werden von der öffentlichen Hand übernommen, der Neubau privat finanziert?

     

    Ich frage mich, welcher fragwürdige Deal da wieder im Hintergrund ausbaldowert wird.

     

    Daneben noch eine Frage zum Thema Asbestbelastung: Was heißt das? Lässt sich Asbest in der Atemluft nachweisen? Ist das Asbest im Beton verbaut bzw. so verkleidet, dass es im laufenden Betrieb des ICC nicht freigesetzt wird?

     

    M.E. hätten sie sich diesen Artikel so sparen können, da er einfach nur einen Artikel des Tagesspeiegels aufgreift, aber keine substanziellen weiteren Erkenntnisse zu Tage fördert.

     

    Oder stehen die Kosten