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„I don't like drugs“

■ Zusammengeschlagener Gambier wieder am Eck

Malick Sey, am Samstag abend zusammengeschlagen und ins Krankenhaus gebracht, stand am Sonntag mittag wieder am Sielwall-Eck. Wunden am Kopf, am Arm und am Rücken zeugten von der gewalttätigen Auseinandersetzung. „Ten people, Turks“, sagt er, waren auf ihn zugestürzt. Er sei nicht weggerannt, weil er ja nichts gemacht habe. „I was walking here“. Mit Stahlstangen sei auf ihn eingeschlagen worden. „Dann habe ich nichts mehr mitbekommen.“ Seine schwarzen Freunde, die später von der Polizei verhaftet wurden, haben die ganze Nacht im Polizeigewahrsam verbracht. Sie waren noch nicht wieder am „Eck“, sondern in der Unterkunft in Lesum, ausschlafen. „Die Polizei hat keinen der Türken festgenommen“, sagt er bitter, sie habe nur Schwarze verhaftet.

Drogenkonflikt? „Ich verstehe nicht. Ich verkaufe keine Drogen. Ich liebe alle Menschen, ob sie weiß oder schwarz sind.“ Malick Sey kommt aus Gambia. Dort habe es eine „Revolution“ gegeben, „Ich hatte Probleme dort. Ich bin nicht hierhergekommen, um Drogen zu verkaufen. I don't like drugs.“

Vielleicht stimmt es ja, daß er nicht zu den Drogenhändlern gehört wie seine Freunde. Einer dieser „Freunde“, auch aus Gambia, distanziert sich nicht so deutlich von Drogen. Er sagt zu dem Konflikt mit den Türken nur: „Wenn sie Lebensmittel verkaufen, dann sollen sie das doch tun und sich nicht in die Dinge anderer Leute mischen.“ K.W.

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