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Hungerstreik im Militärgefängnis von Diyarbakir beendet

Istanbul (taz/ap) – Mit der Zusage einer Besserung der Haftbedingungen im Militärgefängnis Diyarbakir hat die türkische Regierung auf den Hungerstreik von den Gefangenen reagiert.

Elf Tage lang befanden sich rund 2.000 politische Gefangene im Hungerstreik, um gegen menschenverachtende Haftbedingungen, die katastrophalen hygienischen Verhältnisse und Folter zu protestierten. Hauptforderung der Gefangenen war, Besuche ihrer Familienangehörigen zuzulassen. Seit dem 29. Januar erteilte die Gefängnisleitung unter der Begründung, es werde kurdisch geredet, keine Besuchserlaubnis.

Dem Hungerstreik hatten sich am Mittwoch zwei Abgeordnete der Sozialdemokratischen Volkspartei (SDHP) angeschlossen. In einer Verlautbarung des Verteidigungsministeriums wurde angekündigt, die Häftlinge sollten an Besuchstagen mit Verwandten ohne Trennung durch Sichtscheiben kurdisch sprechen. Den Gefangenen sollten zudem Schreibmaterial und Musikinstrumente gestellt und ihr Kontakt zu Anwälten erleichtert werden. Einer der fastenden Abgeordneten teilte mit, die Häftlinge und einige ihrer Verwandten wollten den Hungerstreik fortsetzen, bis die Hafterleichterungen in Kraft getreten seien.

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