■ Hundertttausende haben sich verzockt: Europaweites Pyramidenspiel aufgeflogen
Wien (dpa) – In Österreich ist ein weitverzweigtes Pyramidenspiel mit wahrscheinlich mehreren hunderttausend Geschädigten in mehr als einem halben Dutzend Staaten Europas aufgeflogen. Die Polizei in Linz, bei der die Federführung für die Ermittlungen liegt, gab den Gesamtschaden gestern mit zumindest 500 Millionen Schilling (71,5 Millionen Mark) an.
Die Zentrale des als „Lotteriegemeinschaft“ getarnten Pyramidenspiels sei im Bayerischen Wald ausgehoben worden. Vier Österreicher und ein Tscheche wurden als mutmaßliche Haupttäter verhaftet, weitere 50 Personen seien als Mittäter verdächtig.
Die Täter hätten Anlegern in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Kroatien, der Schweiz, Griechenland und Österreich versprochen, ihr Geld als großangelegtes System in die staatlichen Lotterien zu investieren. Die hohen Einlagesummen, die noch höhere Gewinne versprachen, sollen allerdings sofort abgezogen und gewaschen worden sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen