■ Telegramm: Hunderte Zivilisten von Bomben getötet
Grosny/Moskau (AFP/dpa) – Bei der tagelangen Bombardierung des tschetschenischen Ortes Samaschki haben russische Streitkräfte nach tschetschenischen Angaben mehr als 600 Zivilisten getötet. Tausende Dorfbewohner waren nach Angaben von gestern vor den Kämpfen auf der Flucht. Wie eine Delegation von Dorfältesten aus Samaschki berichtete, verwehrten die russischen Truppen vielen Menschen, sich in Sicherheit zu bringen. Menschenrechtler warfen den Soldaten vor, auf Frauen und Kinder zu schießen. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war bisher nicht möglich, da die russische Armee jeden Zugang nach Samaschki untersagte. In Nordossetien sind ein deutscher Arzt und seine russische Dolmetscherin getötet worden, als ihr Fahrzeug von einem russischen Panzer überrollt wurde. Dies teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gestern in Moskau mit. Die beiden waren Mitarbeiter der Organisation Medair, die sich um Flüchtlinge aus der Region kümmert.
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