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Hunderte Neonazis in BerlinDemo gegen Kneipenschlägerei

Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet sind am Wochenende in "Schwarzer-Block"-Formation durch Berlin marschiert. Die Nazi-Demonstration wurde von zahlreichen Gegenaktionen begleitet.

Begleitet von Polizeischutz: Die Nazi-Demo am 1010.2009 in Berlin. Bild: ap

BERLIN dpa/bb | Aus Protest gegen einen Anschlag auf eine Kneipe der rechten Szene haben am Samstag rund 750 Neonazis in Berlin demonstriert. Unter massivem Polizeiaufgebot marschierten sie vom Alexanderplatz bis zum S-Bahnhof Landsberger Allee.

Dabei kam es zu Scharmützeln zwischen Demonstranten, Gegendemonstranten und der Polizei. 29 Menschen seien insgesamt festgenommen worden, davon größtenteils Linksautonome, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Etwas abseits des Protestzugs wurde in der Kurt-Exner-Straße ein Auto angezündet, zudem wurden vereinzelt Flaschen geworfen.

Die Rechtsradikalen waren aus mehreren Bundesländern nach Berlin gekommen, viele von ihnen galten als gewaltbereit. Insgesamt waren 1000 Polizisten im Einsatz, um vor allem ein Aufeinandertreffen von Links- und Rechtsextremen zu unterbinden. Mehrere angemeldete Kundgebungen gegen den Neonazi-Aufmarsch rund um den Alexanderplatz sind laut Polizei nach kurzer Zeit aufgelöst worden.

Hintergrund des Neonazi-Aufmarsches war ein Brandanschlag auf ein in der rechtsextremen Szene beliebtes Lokal am Sonntag vergangener Woche in Schöneweide. Zunächst war eine politisch motivierte Tat vermutet worden. Die Polizei geht inzwischen aber von einem persönlichen Racheakt aus, nachdem am Freitag der Staatsschutz sieben Männer festgenommen hatte. Keiner der Verdächtigen habe aus politischer Motivation gehandelt, hieß es. Die Männer seien Ende September bei einer Prügelei in dem Lokal verletzt worden.

Trotz dieser neuen Erkenntnisse beharrten die Rechtsradikalen aber auf den seit Tagen geplanten Demonstrationsmarsch durch Berlin.

Zu den neuen Ermittlungsergebnissen sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Benedikt Lux, der Fahndungserfolg beweise, dass bei der Bewertung solcher Anschläge Vorsicht geboten sei. "Wer schnell und falsch einen politischen Hintergrund vermutet, wie die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus das tat, der gießt unnötig Öl in das Feuer."

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8 Kommentare

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  • R
    Robert

    Die Demo der Nazis richtete sich nicht gegen eine Kneipenschlägerei - sondern gegen einen Mordversuch. Angeblich von "Linksextremisten" - obwohl die Polizei einen politischen Hintergrund ausschloss. Das Motto war vom "Nationalen Widerstand zum nationalen Angriff" - "Der Angriff" war d a s Propagandablatt von Josef Goebbels im damals "roten" Berlin. Es gab nicht nur Gewaltdrohungen, sondern auch Gewalttätigkeiten von Seiten der Nazis - allesamt von der Polizei ignoriert. Die Gegendemonstranten waren keine "Linksextremisten", sondern mutige Menschen, die sich versucht haben, den Nachfolgern der Kindermörder von Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Sobibor usw. friedlich in den Weg zu stellen. Die brutalen Polizeiübergriffe gegen friedliche Menschen sind ja in dem Video im ersten Kommentar gut dokumentiert. Straße frei - SA marschiert? Nein danke.

  • L
    Lars

    http://www.youtube.com/watch?v=0CtEeAiv7Ws

     

    Die letzten Sekunden sind am interessantesten. Bei sowas kann man sich auch schnell mal den Hinterkopf aufschlagen.

  • T
    Tanja

    Ist mir etwas entgangen oder wieso degradiert jetzt sogar schon die taz linke Gegendemonstranten zu "Linksextremisten"?

  • LK
    Louis Kulturmensch

    taz-zitat: "Mehrere angemeldete Kundgebungen gegen den Neonazi-Aufmarsch rund um den Alexanderplatz sind laut Polizei nach kurzer Zeit aufgelöst worden."

     

    Und wieder singen wir das holde lied: Die polizei, im zweifelsfall dein feind und neonazi-helfer!

  • R
    Robert

    Die Demo der Nazis richtete sich nicht gegen eine Kneipenschlägerei - sondern gegen einen Mordversuch. Angeblich von "Linksextremisten" - obwohl die Polizei einen politischen Hintergrund ausschloss. Das Motto war vom "Nationalen Widerstand zum nationalen Angriff" - "Der Angriff" war d a s Propagandablatt von Josef Goebbels im damals "roten" Berlin. Es gab nicht nur Gewaltdrohungen, sondern auch Gewalttätigkeiten von Seiten der Nazis - allesamt von der Polizei ignoriert. Die Gegendemonstranten waren keine "Linksextremisten", sondern mutige Menschen, die sich versucht haben, den Nachfolgern der Kindermörder von Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Sobibor usw. friedlich in den Weg zu stellen. Die brutalen Polizeiübergriffe gegen friedliche Menschen sind ja in dem Video im ersten Kommentar gut dokumentiert. Straße frei - SA marschiert? Nein danke.

  • L
    Lars

    http://www.youtube.com/watch?v=0CtEeAiv7Ws

     

    Die letzten Sekunden sind am interessantesten. Bei sowas kann man sich auch schnell mal den Hinterkopf aufschlagen.

  • T
    Tanja

    Ist mir etwas entgangen oder wieso degradiert jetzt sogar schon die taz linke Gegendemonstranten zu "Linksextremisten"?

  • LK
    Louis Kulturmensch

    taz-zitat: "Mehrere angemeldete Kundgebungen gegen den Neonazi-Aufmarsch rund um den Alexanderplatz sind laut Polizei nach kurzer Zeit aufgelöst worden."

     

    Und wieder singen wir das holde lied: Die polizei, im zweifelsfall dein feind und neonazi-helfer!