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Humorloses Original

„Financial Crimes“-Website nach „FT“-Protest gesperrt

BERLIN taz ■ Der internationale Finanzmarkt ist eine humorlose Angelegenheit. Das gilt auch für sein europäisches Zentralorgan, die Financial Times: Nachdem deren Anwälte Druck machten, wurde die Internet-Website der Kampagnenzeitung Financial Crimes (financialcrimes.com) am Wochenende gesperrt.

Die Financial Crimes wurde zunächst aus Anlass der Prager Tagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds am 22. September in London verteilt (siehe taz vom 27. 9.). Das wie die FT aufgemachte Blatt mit dem Motto „Stop free trade rolling“ war seitdem aber auch weltweit per Internet abrufbar.

Der Seiten-Provider mit dem passenden Namen Easyspace Ltd. begründete die Abschaltung der FC mit den in Großbritannien üblichen Haftungsvorschriften, nach denen Easyspace für die Inhalte der Website verantwortlich gemacht werden kann. Da die 16-seitige FC auch Artikel der FT in Auszügen nachdruckte, müsse Easyspace sich unter Umständen auch wegen Verletzung des Urheberrechts verantworten. Die Beschwerde der Financial Times-Anwälte bescheinigt den Financial Crimes-Machern aber gute Arbeit: Die FC sei dem Originalprodukt nicht zuletzt wegen der „Verwendung des lachsrosa Hintergrunds“ und verschiedener Layout-Eigenarten „verwirrend ähnlich“ und könne so das „erhebliche und globale Ansehen“ der Financial Times ernsthaft beschädigen.

„Reclaim the Streets“, die Direct-Action-Initiative hinter der Financial Crimes, sucht derzeit nach Möglichkeiten, die FC-Website so bald wie möglich wieder ins Netz zu stellen. STG

Kontakt: tellme@financialcrimes.com

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