Humboldt-Uni nimmt Kündigung zurück: „Holm bleibt“ wird wahr
Das Vertrauen ist gestört, doch Andrej Holm hat sich entschuldigt. Deshalb darf der Ex-Staatssekretär nun doch weiter für die HU arbeiten.
Der Stadtsoziologe habe am Donnerstag eine Erklärung abgegeben. „Ich bin mir heute bewusst, dass ich gegenüber der HU objektiv falsche Angaben hinsichtlich meiner Tätigkeit für das MfS gemacht habe. Ich bedauere das und ebenso, dies nicht sofort gegenüber der HU zum Ausdruck gebracht zu haben“, erklärte er laut Universität. Die Präsidentin sehe das Vertrauensverhältnis „zwar gestört, aber nicht mehr vollständig zerstört“. Daher werde die Kündigung zurückgenommen.
Holm ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni und noch bis Ende 2018 beurlaubt. Seit 2007 ist bekannt, dass der Experte für soziales Wohnen in der DDR Stasi-Offizier werden wollte und einige Monate bei dem Geheimdienst ausgebildet wurde.
Kritisiert wird er vor allem für den Umgang mit seiner Vergangenheit. In einem Personalfragebogen der HU verneinte er 2005 eine hauptberufliche Stasi-Tätigkeit. Die Uni sah sich arglistig getäuscht und kündigte deshalb an, Holm zu entlassen. In der Affäre trat er auch als Bau-Staatssekretär in der Verwaltung von Linke-Senatorin Katrin Lompscher zurück. Die Stelle übernimmt nun der sächsische Linke-Politiker Sebastian Scheel.
Vor allem Studenten protestierten unter dem Slogan „Holm bleibt“ heftig gegen die aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Kündigung an der Universität. Seit mehreren Wochen halten sie das Institut für Sozialwissenschaften besetzt. Die Rücknahme der Kündigung sei aber keine Reaktion auf diesen Protest, erklärte die Universität.
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