: „Humanitäre“ Contra–Hilfe abgelehnt
■ Reagan ist „sehr glücklich“ und will bald wieder militärische Hilfe für seine „Freiheitskämpfer“ beantragen /
Washington (dpa/rtr) - Völlig überraschend lehnte das Repräsentantenhaus am Donnerstag in Washington einen Plan der oppositionellen Demokraten ab, der eine „humanitäre“ Hilfe für die nicaraguanische Contra in Höhe von 30,5 Millionen Dollar vorsah. Der Entwurf wurde von den Republikanern mit Hilfe liberaler Demokraten, die jegliche Hilfe für die Contra ablehnen, mit 216 zu 208 Stimmen zu Fall gebracht. Das Ergebnis wurde von Präsident Reagan und von der nicaraguanischen Regierung aus unterschiedlichen Gründen begrüßt. Letztere bezeichnete die Ablehnung des Hilfspakets für die „Söldner– Truppen“ als Beitrag zu den Bemühungen der fünf mittelamerikanischen Länder um Frieden in der Region. Offensichtlich haben die republikanischen Abgeordneten, die in ihrer übergroßen Mehrheit noch am 3. Februar für eine neue militärische Hilfe in Höhe von 36,25 Millionen Dollar gestimmt haben, sich nun gegen eine nur „humanitäre“ Hilfe ausgesprochen, um das Reagan–Projekt einer erneuten Militärhilfe möglich zu machen. Präsident Reagan, der das Abstimmungsergebnis mit den Worten „Ich bin sehr glücklich“ kommentierte, kündigte gleichzeitig an, er wolle sich demnächst mit der republikanischen Parteiführung zusammensetzen, um ein neues Hilfspaket zu schnüren. Sein Sprecher Marlin Fitzwater sagte, es werde jenem ähneln, das am 3. Februar vom Kongreß abgelehnt worden war. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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