Howogate: Junge-Reyer unter Druck
Hat die Bausenatorin das Parlament belogen?
Was wusste die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von der Auftragsvergabe der Howoge an den SPD-Abgeordneten und Unternehmer Ralf Hillenberg?
Nichts, sagte Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) dazu am Mittwoch im Bauausschuss. Einzelne Aufträge seien nicht im Aufsichtsrat der Howoge behandelt worden. Sehr viel, behauptet nun ein ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats gegenüber dem Tagesspiegel. "Alle wichtigen Geschäftsvorgänge wurden aufgelistet."
Dass im Aufsichtsrat der Howoge einiges schiefgelaufen ist, hat zumindest Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) erkannt. Er entließ seinen Vertreter Wolfgang Dobberke und schickt jetzt Staatssekretär Christian Sundermann ins Gremium. Junge-Reyer dagegen hält an ihrem Vertreter Wolf Schulgen fest. Beide waren einmal Staatssekretäre unter Arbeitssenatorin Gabriele Schöttler.
In einem Papier aus ihrer Verwaltung, das der taz zugespielt wurde, heißt es: "Die Senatorin hat kein Interesse an einer umgehenden Aufklärung, denn sie selbst wäre für die dubiosen Vergabepraktiken an das Hillenberg-Büro politisch verantwortlich."
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