: »How learning English can be fun«
■ Das »Playtypus Theater« mit »Teenagers in trouble«
Die Versuche einiger gestrenger Lehrer, ihre zwölfjährigen Schüler zur Ruhe zu bringen, zeigen nur wenig Erfolg. Es ist unmöglich, der Nebelhaftigkeit des Lärms im Saal klare Stimmungen wie Erwartung, Freude oder Desinteresse zu entnehmen.
Doch schon die erste Szene des Stücks Teenagers in trouble schafft Aufmerksamkeit, die sich angenehm von steriler Stille unterscheidet: Nur unter Drohungen gelingt es einer typisch amerikanischen Mutter, ihren typisch amerikanischen, halbwüchsigen Sohn aus dem Bett und in die Schule zu treiben. Unterwegs begegnet Dave Biggy...
Teenagers in trouble ist eine Produktion des Playtypus Theaters, die speziell für den Englischunterricht der fünften Klasse entwickelt wurde. Die Geschichte ist einfach und gut verständlich, ohne zu simpel oder langweilig zu sein.
Biggy, ein deutsches Mädchen, das erst vor kurzem mit ihren Eltern nach Texas ausgewandert ist, hat es nicht einfach, sich an die Eigenarten und die Kleidung der Amerikaner zu gewöhnen. Die meisten Probleme aber bereitet ihr Dave mit seinen merkwürdigen Geschichten und seiner Tolpatschigkeit. Trotz häufiger unerfreulicher Zusammenstöße bahnt sich zwischen den beiden aber dann doch eine Liebesgeschichte an. Komplikationen ergeben sich, als Dave sich von seinem besten Freund überreden läßt, Geld aus dem Cola- Automaten der Schule zu rauben. Doch schon bald löst sich alles in Wohlgefallen auf. Etwas zu schnell und unerklärlich kommt das Happy- End — der Kuß zwischen Biggy und Dave.
Seit 1984 existiert das Playtypus Theater in Berlin. Gegründet wurde es von Peter Scollin, einem gebürtigen Australier, und seiner Frau Anja. Sie sind auch die Autoren von Teenagers in trouble und spielen sämtliche Rollen in ihrem Stück. Das bewegliche Gesicht des Mannes, seine ausdrucksstarke Mimik und Gestik geben der Inszenierung iunter der Leitung von Detlef Wintzen viel Lebendigkeit. Wie schon in ihren früheren Produktionen für kleine Kinder wird auch hier das Publikum zum Mitmachen animiert. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Zwölfjährigen an der Handlung beteiligen. Ihre Zwischenrufe sind nicht störend, sondern teilnehmend. Die Liedeinlagen werden mit beifälligem Johlen aufgenommen. »How learning English can be fun« — dieses Motto des Stücks ist kein leeres Versprechen. Irene Brie
Das Playtypus Theater spielt mobil in Schulen oder in der »Antenne« am Halleschen Tor. Informationen unter 2513992, Peter und Anja Schollin, Charlottenstraße 97b, Kreuzberg 61.
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