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Holzhammer-PädagogikZigaretten bald mit Schockfotos

Alle Zigarettenhersteller müssen ab 2010 schockierende Bilder von Raucherkrankheiten auf Packungen drucken. Dazu kommen Warnhinweise.

Schockbilder zum Beispiel aus Belgien. Diese hier sind die Harmloseren - wir wollen ja, dass Sie diesen Text lesen. Bild: ap

Die Bilder zeigen zuerst einen Fötus im Bauch seiner Mutter, dann im Brutkasten liegend. Auf einer anderen Fotostrecke sieht man zunächst verfaulte Zähne und dann einen Mann, der künstlich ernährt wird. Auch an den Anblick eines frustrierten Pärchens und eine hängende Zigarette als Sinnbild für männliche Impotenz werden sich RaucherInnen und NichtraucherInnen ab 2010 gewöhnen müssen.

"Die Bilder lösen negative Emotionen aus und fördern die Motivation, vom Rauchen abzulassen", sagte Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, am Freitag. Denn Ende 2010 sollen die ersten Tabakverpackungen mit kombinierten Warnhinweisen im deutschen Handel auftauchen. Die Hinweise bestehen sowohl aus Bildern als auch aus Texten, die über die Risiken des Rauchens aufklären.

Am Sonntag ist Weltnichtrauchertag, der in diesem Jahr unter dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" stattfindet. Dass Bilder auf Zigarettenschachteln gedruckt würden, sei im Kabinett "Konsens", versicherte Bätzing weiter. Sogar das CSU-geführte Verbraucherministerium habe zugestimmt. Auch wenn im Herbst eine neue Regierung gewählt würde, würden die Bilder auf den Verpackungen gezeigt, sagte die Drogenbeauftragte.

17 Millionen Deutsche rauchen, Rauchen gilt als Gesundheitsrisiko Nummer eins. In Kanada wurden die kombinierten Warnhinweise schon im Jahr 2000 eingeführt, auch in Ländern wie England, Australien, Uruguay oder Thailand gibt es sie schon. Seit 2003 sind Zigarettenpackungen in Deutschland mit Textwarnhinweisen versehen. Diese gehen aber vielen Experten noch nicht weit genug.

Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum, bestätigt die Wirksamkeit von Warnhinweisen aus Bild und Text auf Tabakverpackungen zur gesundheitlichen Aufklärung. Sie fordert, dass zusätzlich zu Bildern auf jede Schachtel die Hotlinenummer (0 12 05) 31 31 31 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gedruckt wird. Die Hotline hilft Rauchern, die ihre Sucht beenden wollen. Bisher gebe es den Aufdruck nur bei jeder 14. Schachtel. "Die sind aber komischerweise immer ausverkauft. Ich habe noch nie eine im Handel gesehen", sagte Pötschke-Langer, die das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle leitet.

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65 Kommentare

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  • N
    Nansy

    Die Bundesprohibtionsbeauftragte Sabine Bätzing ist wohl kaum so naiv zu glauben, daß sie mit Schockfotos auf Zigarettenschachteln bei Rauchern etwas bewirken wird. Hier geht es mehr um eine neue Eskalationsstufe im Kampf der Prohibitionisten gegen alles ''schlechte'' in der Welt. Der Sinn liegt wohl eher darin, nach ein paar Jahren festzustellen, daß diese Maßnahme nichts bewirkt hat und man deshalb leider leider nun zu härteren Maßnahmen greifen muß. Das ist die Logik der Prohibitionisten!

  • P
    piepsi

    Wir wissen ja alle ungefähr, wie viel Steuergelder dem Staat bei totalem Rauchverbot durch die Lappen gingen...

  • AH
    Andreas H.

    Zitat von Martin:

    "Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge"

     

    Es gibt nicht nur Suchtraucher in diesem Land und auf der Welt. Ich persönlich rauche gerne abends eine Pfeife und hielte ein Verbot für eine ausgesprochene Frechheit!

    Es ist mein Leben, meine Entscheidung! In meinem Haus sollte mir kein Nichtraucher, den ich nicht mal kenne, der nie mein Haus betreten wird, das Rauchen verbieten dürfen!

     

    Nicht alles muss mit einem Gesetz/Verbot geregelt werden. In solchen Situationen zitiere ich gerne die beiden Amerikaner Penn&Teller:

    "You cannot stop insane people from doing insane things by enacting insane laws"

  • D
    dietmar

    jemandem der schon viele jahre qualmt werden die fotos egal sein,jedoch regen sie zum nachdenken an,gerade auch bei jugendlichen für die uns nichts zu aufwendig sein darf,um sie zu schützen! der staat und die gesellschaft sind ihnen gegenüber in der fürsorgepflicht

  • T
    Testiko

    Bitte gleichzeitig ein Gesetz, welches das öffentliche Zurschaustellen irgendwelcher Horrorbilder, die nicht künsterlischen Zwecken dienen, verbietet.

    Ich als Nichtraucher möchte nicht mit diesem Ekelkram an der Supermarktkasse belästigt werden.

    Und schon wieder ein Problem gelöst, juppie.

  • UM
    Ulrich Martin

    So entschlossen der Einsatz einer solchen Holzhammermethode wirken mag, so wenig wird mit ihr zu erreichen sein.

    Im Bereich der sozialpsychologischen Forschung ist seit langer Zeit das Phänomen der psychologischen Reaktanz bekannt: "Widerstandsreaktion auf Freiheitsentzug bzw. Freiheitseinengung, eine motivationale Erregung mit dem Ziel, eine bedrohte o. gänzlich eliminierte Freiheit wiederherzustellen" (Städtler: Lexikon der Psycholgie 1998).

    Vergleichbare Versuche sind schon in der Therapie der Alkoholerkrankung u.a. Bereichen fehlgeschlagen, weil sich die Betroffenen Personen aggressiv bedrängt fühlten, und so mit Widerwillen reagierten.

  • A
    alcibiades

    @martin: Bin auch fürs verbieten, verbieten ist super, martin. klappt auch immer prima, illegale dinge gibt es ja dann sofort nirgends mehr zu kaufen, gell?

    und sonst: "ein bild sagt mehr als tausend worte" ist ein wohlfeiler, weil nicht rechtlich geschützter und nicht wirklich mit inhalt hinterfütterter satz. habe bereits die mit pädagogisch wertvollen bildern bedruckten packungen aus thailand als mitbringsel bekommen, diese aufdrucke sind lächerlich und werden höchstens die sammlerleidenschaft von pubertierenden anregen.

    im übrigen habe ich ja noch nirgends eine echte gesundheitskampagne zum weltnichtrauchertag gesehen, die vielleicht lieber positive anreize zum gesunden leben im allgemeinen gibt, als auf den rauchern rumzuhacken? genaugenommen hab ich gar keine kampagne um weltnichtrauchertag gesehen. dann feier ich ihn halt allein, mit einer guten zigarre.

  • S
    S.J.

    Ein Bild sehen löst dennoch mehr aus (nämlich Emotionen) als reines Wissen("nur" Kognition). Wider besseres Wissen handeln wir häufiger als gegen unsere Gefühle. Daher finde ich es plausibel, dass die Bilder effektiv sind.

  • M
    michaelbolz

    Schließe mich Hansdampf und Schporzfroint an:

    Ergänzend:

     

    - Bilder auf jedes Auto machen, der selbstmörderischen Abgase wegen und dann Bilder von Unfallopfern, auch wegen telefonieren beim Fahren, wegen Trunkenheit usf.

     

    - Bilder auf Flugzeuge wegen Klimatötung usf.

     

    - Bilder auf Käseverpackungen, Trinkflaschen usf. wegen den krebserregenden Farbstoffen.

     

    - Bilder auf Handys wegen der kreberregenden Strahlungsrisiken.

     

    - Bilder auf Menschen, weil die auch manchmal ziemlich gesundheitsgefährdend sind.

     

    Hm. Letzteres bringt mich zu der Frage: Warum verbieten wir uns nicht gleich alle?

  • M
    Manfred

    Ich war letztens in Australien und freute mich darüber, daß die Zigarettenschachteln so schön bunt sind ...

    Wenn man schaut, was heutzutage alles im TV oder Kino kommt und was sich davon die Jugend oder sonstwer reinzieht, sind diese Bilderchen harmlose Idyllen dagegen. Wen soll das abschrecken?

    Und warum steht auf überzuckertem Joghurt, der ohne Frucht auskommt, aber dafür viel chemischen Schrott beinhaltet, kein Warnhinweis? Warum dürfen da sogar gesunde Früchte abgebildet werden, obwohl keine drin sind?

    Übrigens: ich hatte mal einen Arbeitsunfall, an dessen Folen ich immer noch leide. Wo bleibt der Warnhinweis "Arbeit gefährdet die Gesundheit"?

  • TK
    Torsten Krüger

    Das Problem ist wohl weniger eine konsequente Umsetzung, als die Gewöhnung der Konsumenten an die Folgen ihres Handelns.

    Sie stumpfen ab. Was bei Soldaten und Metzgern funktioniert...

    Die Psyche ist wie Strom, sie fließt möglichst widerstandsfrei.

    Es muss ein psychisches Problem werden, mit dem Rauchen anzufangen, anstatt damit aufzuhören.

  • L
    Linksfahrer

    @ Martin

    Als kluger, Erwachsener Raucher verstehe ich auch, dass die Regierung (egal welche) gar nicht will das wir mit dem Rauchen aufhören - die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten sind zigfach höher als die Kosten für die Behandlung der durch Zigarettenkonsum verursachten Krankheiten. Wie bei Alkohol und Benzin auch - Konsumenten werden gemolken bis die Euter quietschen, aber nicht so sehr, dass sie die 'Milchabgabe' verweigern.

  • W
    WilderWusel

    Abschreckung als Umerziehungsmassnahme?

    Psychologisch ausgeklügelt,aber nicht bei Jedem wirksam.

    Atomstromwerbung könnte man dann mit Bildern aus Tschernobyl "verschöner".Weitere Beispiele erspart man sich besser......

    Schöne neue Welt:-)

  • M
    Martin

    Anstatt die Raucher vor sich selbst zu schützen, sollte man erst mal die Nichtraucher schützen. Typisch, die Täter bekommen auch hier mehr Aufmerksamkeit als die Opfer.

     

    Gesetz auf Bundesebene: Arbeitsschutz auch für Arbeitnehmer in der Gastronomie. Ganz einfach und ohne 16 x Schwachsinn auf Länderebene.

  • S
    StoneTemplePilot

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    auch diverse Schockfotos wird die Leute nicht vom Rauchen abhalten. Wenn im Artikel von "negativen Emotionen" die Rede ist, dann verschärft das eher noch den Drang nach einer Zigarette. Ich bin selber Raucher und kann ein Liedchen davon singen, wie oft ich schon das Rauchen aufgeben wollte. Aber mich beeindrucken nach wie vor die ganzen Warnhinweise kein Stück, so wie jeden anderen Raucher ebenso wenig. ;-) ... Das einzige was langfristig helfen wird, ist die Preisschraube!

     

    Gruß

  • O
    ole

    Mal etwas Abwechselung kann nicht schaden.

    Ich hoffe nur, daß meine Tabakbeutel nicht vergessen werden. Und bitte im 16:9 Format.

     

    __§

  • W
    Wolfram

    Rauchen sollte sowieso möglichst ganz verschwinden. Aber nicht durch weitere Rauchverbote, sondern indem man den erlaubten Gehalt der suchterzeugenden und offenbar Vernunft-schädigenden Substanzen (Nikotin!) gesetzlich vorgibt und langfristig senkt.

     

    Was diese Sucht für Blüten treibt sieht man übrigens auch hier an den Kommentaren wenn Rauchen mit Bonbonlutschen gleichgesetzt wird!

  • TW
    Tobias Wacke

    Wie wäre es mit einem öffentlichen Werbeverbot für Tabakwaren?

    Da sträubt sich Merkel gegen.Die Lobby ist stark!

    xXx

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Was übertriebener Aktionismus manchmal so für Blüten treibt...

     

    Wenn man's genau nimmt und ALLE potentiell gesundheitsschädlichen Verbrauchsartikel derart kennzeichnen wollte, dann könnte das so aussehen:

     

    auf Fleischverpackungen : Abbildungen von Fettleibigen und Infarkttoten

    auf Bonbontüten : Bilder von oralen Steinbrüchen

    auf Weinflaschen : Abbildungen von Fettlebern und schwer Suchtkranken

    u.s.w

     

    Aber ist das wirklich der richtige Weg? Ich habe da so meine Zweifel!

  • H
    hansdampf

    Bitte auch Automobillackierungen mit Unfallopfer auf "jedem" Pkw. Bilder mit Opfern von Schussverletzungen auf "jeder" Schusswaffe (egal ob Killerverein oder Killerwehr). Bilder mit Schnapsleichen/drosseln auf "jeder" Bier, Wein usw. Flasche. Denn wenn schon dann gleiches recht für alle, oder doch nicht????

  • M
    Martin

    Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge, oder zumindest die Nichtraucher schützen oder den Zugang für Minderjährige massiv erschweren, auch durch höhere Steuern, z.B. 10 Euro die Schachtel, oder Zusatzstoffe verbieten, nur reiner Tabak, es gibt viele gute Möglichkeiten. Aber solche Bildchen sind alberne Feigenblätter. Jeder kluge, erwachsene Raucher kennt die Risiken.

  • JH
    Jürgen Harring

    Gott bewahre uns vor diesen militanten NICHTRAUCHERN!!

    Hier ein Link zu diesem Thema auf meiner HOMEPAGE

    http://www.puuchica.net/MeinWeb/OffenerBrief2009.htm

     

    Vielleicht lernt das BMG irgendwann einmal dazu!

     

    JHH

  • N
    Nansy

    Die Bundesprohibtionsbeauftragte Sabine Bätzing ist wohl kaum so naiv zu glauben, daß sie mit Schockfotos auf Zigarettenschachteln bei Rauchern etwas bewirken wird. Hier geht es mehr um eine neue Eskalationsstufe im Kampf der Prohibitionisten gegen alles ''schlechte'' in der Welt. Der Sinn liegt wohl eher darin, nach ein paar Jahren festzustellen, daß diese Maßnahme nichts bewirkt hat und man deshalb leider leider nun zu härteren Maßnahmen greifen muß. Das ist die Logik der Prohibitionisten!

  • P
    piepsi

    Wir wissen ja alle ungefähr, wie viel Steuergelder dem Staat bei totalem Rauchverbot durch die Lappen gingen...

  • AH
    Andreas H.

    Zitat von Martin:

    "Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge"

     

    Es gibt nicht nur Suchtraucher in diesem Land und auf der Welt. Ich persönlich rauche gerne abends eine Pfeife und hielte ein Verbot für eine ausgesprochene Frechheit!

    Es ist mein Leben, meine Entscheidung! In meinem Haus sollte mir kein Nichtraucher, den ich nicht mal kenne, der nie mein Haus betreten wird, das Rauchen verbieten dürfen!

     

    Nicht alles muss mit einem Gesetz/Verbot geregelt werden. In solchen Situationen zitiere ich gerne die beiden Amerikaner Penn&Teller:

    "You cannot stop insane people from doing insane things by enacting insane laws"

  • D
    dietmar

    jemandem der schon viele jahre qualmt werden die fotos egal sein,jedoch regen sie zum nachdenken an,gerade auch bei jugendlichen für die uns nichts zu aufwendig sein darf,um sie zu schützen! der staat und die gesellschaft sind ihnen gegenüber in der fürsorgepflicht

  • T
    Testiko

    Bitte gleichzeitig ein Gesetz, welches das öffentliche Zurschaustellen irgendwelcher Horrorbilder, die nicht künsterlischen Zwecken dienen, verbietet.

    Ich als Nichtraucher möchte nicht mit diesem Ekelkram an der Supermarktkasse belästigt werden.

    Und schon wieder ein Problem gelöst, juppie.

  • UM
    Ulrich Martin

    So entschlossen der Einsatz einer solchen Holzhammermethode wirken mag, so wenig wird mit ihr zu erreichen sein.

    Im Bereich der sozialpsychologischen Forschung ist seit langer Zeit das Phänomen der psychologischen Reaktanz bekannt: "Widerstandsreaktion auf Freiheitsentzug bzw. Freiheitseinengung, eine motivationale Erregung mit dem Ziel, eine bedrohte o. gänzlich eliminierte Freiheit wiederherzustellen" (Städtler: Lexikon der Psycholgie 1998).

    Vergleichbare Versuche sind schon in der Therapie der Alkoholerkrankung u.a. Bereichen fehlgeschlagen, weil sich die Betroffenen Personen aggressiv bedrängt fühlten, und so mit Widerwillen reagierten.

  • A
    alcibiades

    @martin: Bin auch fürs verbieten, verbieten ist super, martin. klappt auch immer prima, illegale dinge gibt es ja dann sofort nirgends mehr zu kaufen, gell?

    und sonst: "ein bild sagt mehr als tausend worte" ist ein wohlfeiler, weil nicht rechtlich geschützter und nicht wirklich mit inhalt hinterfütterter satz. habe bereits die mit pädagogisch wertvollen bildern bedruckten packungen aus thailand als mitbringsel bekommen, diese aufdrucke sind lächerlich und werden höchstens die sammlerleidenschaft von pubertierenden anregen.

    im übrigen habe ich ja noch nirgends eine echte gesundheitskampagne zum weltnichtrauchertag gesehen, die vielleicht lieber positive anreize zum gesunden leben im allgemeinen gibt, als auf den rauchern rumzuhacken? genaugenommen hab ich gar keine kampagne um weltnichtrauchertag gesehen. dann feier ich ihn halt allein, mit einer guten zigarre.

  • S
    S.J.

    Ein Bild sehen löst dennoch mehr aus (nämlich Emotionen) als reines Wissen("nur" Kognition). Wider besseres Wissen handeln wir häufiger als gegen unsere Gefühle. Daher finde ich es plausibel, dass die Bilder effektiv sind.

  • M
    michaelbolz

    Schließe mich Hansdampf und Schporzfroint an:

    Ergänzend:

     

    - Bilder auf jedes Auto machen, der selbstmörderischen Abgase wegen und dann Bilder von Unfallopfern, auch wegen telefonieren beim Fahren, wegen Trunkenheit usf.

     

    - Bilder auf Flugzeuge wegen Klimatötung usf.

     

    - Bilder auf Käseverpackungen, Trinkflaschen usf. wegen den krebserregenden Farbstoffen.

     

    - Bilder auf Handys wegen der kreberregenden Strahlungsrisiken.

     

    - Bilder auf Menschen, weil die auch manchmal ziemlich gesundheitsgefährdend sind.

     

    Hm. Letzteres bringt mich zu der Frage: Warum verbieten wir uns nicht gleich alle?

  • M
    Manfred

    Ich war letztens in Australien und freute mich darüber, daß die Zigarettenschachteln so schön bunt sind ...

    Wenn man schaut, was heutzutage alles im TV oder Kino kommt und was sich davon die Jugend oder sonstwer reinzieht, sind diese Bilderchen harmlose Idyllen dagegen. Wen soll das abschrecken?

    Und warum steht auf überzuckertem Joghurt, der ohne Frucht auskommt, aber dafür viel chemischen Schrott beinhaltet, kein Warnhinweis? Warum dürfen da sogar gesunde Früchte abgebildet werden, obwohl keine drin sind?

    Übrigens: ich hatte mal einen Arbeitsunfall, an dessen Folen ich immer noch leide. Wo bleibt der Warnhinweis "Arbeit gefährdet die Gesundheit"?

  • TK
    Torsten Krüger

    Das Problem ist wohl weniger eine konsequente Umsetzung, als die Gewöhnung der Konsumenten an die Folgen ihres Handelns.

    Sie stumpfen ab. Was bei Soldaten und Metzgern funktioniert...

    Die Psyche ist wie Strom, sie fließt möglichst widerstandsfrei.

    Es muss ein psychisches Problem werden, mit dem Rauchen anzufangen, anstatt damit aufzuhören.

  • L
    Linksfahrer

    @ Martin

    Als kluger, Erwachsener Raucher verstehe ich auch, dass die Regierung (egal welche) gar nicht will das wir mit dem Rauchen aufhören - die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten sind zigfach höher als die Kosten für die Behandlung der durch Zigarettenkonsum verursachten Krankheiten. Wie bei Alkohol und Benzin auch - Konsumenten werden gemolken bis die Euter quietschen, aber nicht so sehr, dass sie die 'Milchabgabe' verweigern.

  • W
    WilderWusel

    Abschreckung als Umerziehungsmassnahme?

    Psychologisch ausgeklügelt,aber nicht bei Jedem wirksam.

    Atomstromwerbung könnte man dann mit Bildern aus Tschernobyl "verschöner".Weitere Beispiele erspart man sich besser......

    Schöne neue Welt:-)

  • M
    Martin

    Anstatt die Raucher vor sich selbst zu schützen, sollte man erst mal die Nichtraucher schützen. Typisch, die Täter bekommen auch hier mehr Aufmerksamkeit als die Opfer.

     

    Gesetz auf Bundesebene: Arbeitsschutz auch für Arbeitnehmer in der Gastronomie. Ganz einfach und ohne 16 x Schwachsinn auf Länderebene.

  • S
    StoneTemplePilot

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    auch diverse Schockfotos wird die Leute nicht vom Rauchen abhalten. Wenn im Artikel von "negativen Emotionen" die Rede ist, dann verschärft das eher noch den Drang nach einer Zigarette. Ich bin selber Raucher und kann ein Liedchen davon singen, wie oft ich schon das Rauchen aufgeben wollte. Aber mich beeindrucken nach wie vor die ganzen Warnhinweise kein Stück, so wie jeden anderen Raucher ebenso wenig. ;-) ... Das einzige was langfristig helfen wird, ist die Preisschraube!

     

    Gruß

  • O
    ole

    Mal etwas Abwechselung kann nicht schaden.

    Ich hoffe nur, daß meine Tabakbeutel nicht vergessen werden. Und bitte im 16:9 Format.

     

    __§

  • W
    Wolfram

    Rauchen sollte sowieso möglichst ganz verschwinden. Aber nicht durch weitere Rauchverbote, sondern indem man den erlaubten Gehalt der suchterzeugenden und offenbar Vernunft-schädigenden Substanzen (Nikotin!) gesetzlich vorgibt und langfristig senkt.

     

    Was diese Sucht für Blüten treibt sieht man übrigens auch hier an den Kommentaren wenn Rauchen mit Bonbonlutschen gleichgesetzt wird!

  • TW
    Tobias Wacke

    Wie wäre es mit einem öffentlichen Werbeverbot für Tabakwaren?

    Da sträubt sich Merkel gegen.Die Lobby ist stark!

    xXx

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Was übertriebener Aktionismus manchmal so für Blüten treibt...

     

    Wenn man's genau nimmt und ALLE potentiell gesundheitsschädlichen Verbrauchsartikel derart kennzeichnen wollte, dann könnte das so aussehen:

     

    auf Fleischverpackungen : Abbildungen von Fettleibigen und Infarkttoten

    auf Bonbontüten : Bilder von oralen Steinbrüchen

    auf Weinflaschen : Abbildungen von Fettlebern und schwer Suchtkranken

    u.s.w

     

    Aber ist das wirklich der richtige Weg? Ich habe da so meine Zweifel!

  • H
    hansdampf

    Bitte auch Automobillackierungen mit Unfallopfer auf "jedem" Pkw. Bilder mit Opfern von Schussverletzungen auf "jeder" Schusswaffe (egal ob Killerverein oder Killerwehr). Bilder mit Schnapsleichen/drosseln auf "jeder" Bier, Wein usw. Flasche. Denn wenn schon dann gleiches recht für alle, oder doch nicht????

  • M
    Martin

    Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge, oder zumindest die Nichtraucher schützen oder den Zugang für Minderjährige massiv erschweren, auch durch höhere Steuern, z.B. 10 Euro die Schachtel, oder Zusatzstoffe verbieten, nur reiner Tabak, es gibt viele gute Möglichkeiten. Aber solche Bildchen sind alberne Feigenblätter. Jeder kluge, erwachsene Raucher kennt die Risiken.

  • JH
    Jürgen Harring

    Gott bewahre uns vor diesen militanten NICHTRAUCHERN!!

    Hier ein Link zu diesem Thema auf meiner HOMEPAGE

    http://www.puuchica.net/MeinWeb/OffenerBrief2009.htm

     

    Vielleicht lernt das BMG irgendwann einmal dazu!

     

    JHH

  • N
    Nansy

    Die Bundesprohibtionsbeauftragte Sabine Bätzing ist wohl kaum so naiv zu glauben, daß sie mit Schockfotos auf Zigarettenschachteln bei Rauchern etwas bewirken wird. Hier geht es mehr um eine neue Eskalationsstufe im Kampf der Prohibitionisten gegen alles ''schlechte'' in der Welt. Der Sinn liegt wohl eher darin, nach ein paar Jahren festzustellen, daß diese Maßnahme nichts bewirkt hat und man deshalb leider leider nun zu härteren Maßnahmen greifen muß. Das ist die Logik der Prohibitionisten!

  • P
    piepsi

    Wir wissen ja alle ungefähr, wie viel Steuergelder dem Staat bei totalem Rauchverbot durch die Lappen gingen...

  • AH
    Andreas H.

    Zitat von Martin:

    "Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge"

     

    Es gibt nicht nur Suchtraucher in diesem Land und auf der Welt. Ich persönlich rauche gerne abends eine Pfeife und hielte ein Verbot für eine ausgesprochene Frechheit!

    Es ist mein Leben, meine Entscheidung! In meinem Haus sollte mir kein Nichtraucher, den ich nicht mal kenne, der nie mein Haus betreten wird, das Rauchen verbieten dürfen!

     

    Nicht alles muss mit einem Gesetz/Verbot geregelt werden. In solchen Situationen zitiere ich gerne die beiden Amerikaner Penn&Teller:

    "You cannot stop insane people from doing insane things by enacting insane laws"

  • D
    dietmar

    jemandem der schon viele jahre qualmt werden die fotos egal sein,jedoch regen sie zum nachdenken an,gerade auch bei jugendlichen für die uns nichts zu aufwendig sein darf,um sie zu schützen! der staat und die gesellschaft sind ihnen gegenüber in der fürsorgepflicht

  • T
    Testiko

    Bitte gleichzeitig ein Gesetz, welches das öffentliche Zurschaustellen irgendwelcher Horrorbilder, die nicht künsterlischen Zwecken dienen, verbietet.

    Ich als Nichtraucher möchte nicht mit diesem Ekelkram an der Supermarktkasse belästigt werden.

    Und schon wieder ein Problem gelöst, juppie.

  • UM
    Ulrich Martin

    So entschlossen der Einsatz einer solchen Holzhammermethode wirken mag, so wenig wird mit ihr zu erreichen sein.

    Im Bereich der sozialpsychologischen Forschung ist seit langer Zeit das Phänomen der psychologischen Reaktanz bekannt: "Widerstandsreaktion auf Freiheitsentzug bzw. Freiheitseinengung, eine motivationale Erregung mit dem Ziel, eine bedrohte o. gänzlich eliminierte Freiheit wiederherzustellen" (Städtler: Lexikon der Psycholgie 1998).

    Vergleichbare Versuche sind schon in der Therapie der Alkoholerkrankung u.a. Bereichen fehlgeschlagen, weil sich die Betroffenen Personen aggressiv bedrängt fühlten, und so mit Widerwillen reagierten.

  • A
    alcibiades

    @martin: Bin auch fürs verbieten, verbieten ist super, martin. klappt auch immer prima, illegale dinge gibt es ja dann sofort nirgends mehr zu kaufen, gell?

    und sonst: "ein bild sagt mehr als tausend worte" ist ein wohlfeiler, weil nicht rechtlich geschützter und nicht wirklich mit inhalt hinterfütterter satz. habe bereits die mit pädagogisch wertvollen bildern bedruckten packungen aus thailand als mitbringsel bekommen, diese aufdrucke sind lächerlich und werden höchstens die sammlerleidenschaft von pubertierenden anregen.

    im übrigen habe ich ja noch nirgends eine echte gesundheitskampagne zum weltnichtrauchertag gesehen, die vielleicht lieber positive anreize zum gesunden leben im allgemeinen gibt, als auf den rauchern rumzuhacken? genaugenommen hab ich gar keine kampagne um weltnichtrauchertag gesehen. dann feier ich ihn halt allein, mit einer guten zigarre.

  • S
    S.J.

    Ein Bild sehen löst dennoch mehr aus (nämlich Emotionen) als reines Wissen("nur" Kognition). Wider besseres Wissen handeln wir häufiger als gegen unsere Gefühle. Daher finde ich es plausibel, dass die Bilder effektiv sind.

  • M
    michaelbolz

    Schließe mich Hansdampf und Schporzfroint an:

    Ergänzend:

     

    - Bilder auf jedes Auto machen, der selbstmörderischen Abgase wegen und dann Bilder von Unfallopfern, auch wegen telefonieren beim Fahren, wegen Trunkenheit usf.

     

    - Bilder auf Flugzeuge wegen Klimatötung usf.

     

    - Bilder auf Käseverpackungen, Trinkflaschen usf. wegen den krebserregenden Farbstoffen.

     

    - Bilder auf Handys wegen der kreberregenden Strahlungsrisiken.

     

    - Bilder auf Menschen, weil die auch manchmal ziemlich gesundheitsgefährdend sind.

     

    Hm. Letzteres bringt mich zu der Frage: Warum verbieten wir uns nicht gleich alle?

  • M
    Manfred

    Ich war letztens in Australien und freute mich darüber, daß die Zigarettenschachteln so schön bunt sind ...

    Wenn man schaut, was heutzutage alles im TV oder Kino kommt und was sich davon die Jugend oder sonstwer reinzieht, sind diese Bilderchen harmlose Idyllen dagegen. Wen soll das abschrecken?

    Und warum steht auf überzuckertem Joghurt, der ohne Frucht auskommt, aber dafür viel chemischen Schrott beinhaltet, kein Warnhinweis? Warum dürfen da sogar gesunde Früchte abgebildet werden, obwohl keine drin sind?

    Übrigens: ich hatte mal einen Arbeitsunfall, an dessen Folen ich immer noch leide. Wo bleibt der Warnhinweis "Arbeit gefährdet die Gesundheit"?

  • TK
    Torsten Krüger

    Das Problem ist wohl weniger eine konsequente Umsetzung, als die Gewöhnung der Konsumenten an die Folgen ihres Handelns.

    Sie stumpfen ab. Was bei Soldaten und Metzgern funktioniert...

    Die Psyche ist wie Strom, sie fließt möglichst widerstandsfrei.

    Es muss ein psychisches Problem werden, mit dem Rauchen anzufangen, anstatt damit aufzuhören.

  • L
    Linksfahrer

    @ Martin

    Als kluger, Erwachsener Raucher verstehe ich auch, dass die Regierung (egal welche) gar nicht will das wir mit dem Rauchen aufhören - die Steuereinnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten sind zigfach höher als die Kosten für die Behandlung der durch Zigarettenkonsum verursachten Krankheiten. Wie bei Alkohol und Benzin auch - Konsumenten werden gemolken bis die Euter quietschen, aber nicht so sehr, dass sie die 'Milchabgabe' verweigern.

  • W
    WilderWusel

    Abschreckung als Umerziehungsmassnahme?

    Psychologisch ausgeklügelt,aber nicht bei Jedem wirksam.

    Atomstromwerbung könnte man dann mit Bildern aus Tschernobyl "verschöner".Weitere Beispiele erspart man sich besser......

    Schöne neue Welt:-)

  • M
    Martin

    Anstatt die Raucher vor sich selbst zu schützen, sollte man erst mal die Nichtraucher schützen. Typisch, die Täter bekommen auch hier mehr Aufmerksamkeit als die Opfer.

     

    Gesetz auf Bundesebene: Arbeitsschutz auch für Arbeitnehmer in der Gastronomie. Ganz einfach und ohne 16 x Schwachsinn auf Länderebene.

  • S
    StoneTemplePilot

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    auch diverse Schockfotos wird die Leute nicht vom Rauchen abhalten. Wenn im Artikel von "negativen Emotionen" die Rede ist, dann verschärft das eher noch den Drang nach einer Zigarette. Ich bin selber Raucher und kann ein Liedchen davon singen, wie oft ich schon das Rauchen aufgeben wollte. Aber mich beeindrucken nach wie vor die ganzen Warnhinweise kein Stück, so wie jeden anderen Raucher ebenso wenig. ;-) ... Das einzige was langfristig helfen wird, ist die Preisschraube!

     

    Gruß

  • O
    ole

    Mal etwas Abwechselung kann nicht schaden.

    Ich hoffe nur, daß meine Tabakbeutel nicht vergessen werden. Und bitte im 16:9 Format.

     

    __§

  • W
    Wolfram

    Rauchen sollte sowieso möglichst ganz verschwinden. Aber nicht durch weitere Rauchverbote, sondern indem man den erlaubten Gehalt der suchterzeugenden und offenbar Vernunft-schädigenden Substanzen (Nikotin!) gesetzlich vorgibt und langfristig senkt.

     

    Was diese Sucht für Blüten treibt sieht man übrigens auch hier an den Kommentaren wenn Rauchen mit Bonbonlutschen gleichgesetzt wird!

  • TW
    Tobias Wacke

    Wie wäre es mit einem öffentlichen Werbeverbot für Tabakwaren?

    Da sträubt sich Merkel gegen.Die Lobby ist stark!

    xXx

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Was übertriebener Aktionismus manchmal so für Blüten treibt...

     

    Wenn man's genau nimmt und ALLE potentiell gesundheitsschädlichen Verbrauchsartikel derart kennzeichnen wollte, dann könnte das so aussehen:

     

    auf Fleischverpackungen : Abbildungen von Fettleibigen und Infarkttoten

    auf Bonbontüten : Bilder von oralen Steinbrüchen

    auf Weinflaschen : Abbildungen von Fettlebern und schwer Suchtkranken

    u.s.w

     

    Aber ist das wirklich der richtige Weg? Ich habe da so meine Zweifel!

  • H
    hansdampf

    Bitte auch Automobillackierungen mit Unfallopfer auf "jedem" Pkw. Bilder mit Opfern von Schussverletzungen auf "jeder" Schusswaffe (egal ob Killerverein oder Killerwehr). Bilder mit Schnapsleichen/drosseln auf "jeder" Bier, Wein usw. Flasche. Denn wenn schon dann gleiches recht für alle, oder doch nicht????

  • M
    Martin

    Effektiver sollte man das Rauchen verbieten, weil giftig und Droge, oder zumindest die Nichtraucher schützen oder den Zugang für Minderjährige massiv erschweren, auch durch höhere Steuern, z.B. 10 Euro die Schachtel, oder Zusatzstoffe verbieten, nur reiner Tabak, es gibt viele gute Möglichkeiten. Aber solche Bildchen sind alberne Feigenblätter. Jeder kluge, erwachsene Raucher kennt die Risiken.