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Archiv-Artikel

Hohe Ozonwerte lassen sich vermeiden

Ozonalarm: Umweltschützer fordern Fahrverbote. Dabei könnte schon eine neue Technik für Diesel helfen

BERLIN taz ■ Kopfschmerzen, tränende Augen, Hustenreiz – damit plagen sich dieser Tage viele Menschen. Denn nicht nur die Temperaturen steigen rekordverdächtig über 35 Grad Celsius, sondern auch die Ozonwerte klettern über die kritische Marke von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Am Mittwoch wurde der Spitzenwert von 239 Mikrogramm in Freiburg ermittelt. Ozon ist tückisch.

Das Reizgas ist schwer wasserlöslich und dringt bis in die feinsten Verästelungen der Atemwege vor. Besonders belastet sind Kinder und ältere Menschen. Langfristig drohen gar Krebserkrankungen durch den Stoff. Experten machen vor allem Autoabgase für die hohen Schadstoffbelastungen verantwortlich: Ozon bildet sich im Sonnenlicht aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoff.

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte gestern Fahrverbote. Doch anders als noch vor vielen Jahren halten viele Experten Fahrverbote nicht mehr für geeignete Gegenmaßnahmen. „Regionale Aktionen bringen nichts“, sagt Eberhard Reimer vom Meterologischen Institut der Freien Universität Berlin. Dafür breite sich Ozon zu schnell in der Luft aus. Auch der Ozonexperte im Umweltbundesamt, Berndt Kahra, bestätigt: „Wir müssen in Deutschland, aber auch in Europa mit dem Schadstoffausstoß runter.“ Die Forscher haben vor allem die Dieselfahrzeuge im Visier: Von allen Autotypen stoßen sie die meisten Stickoxide aus.

Bisher gibt es auf dem Markt aber noch keine Technik, um den unerwünschten Stoff aus den Abgasen zu filtern. „Die Fahrzeughersteller Daimler-Chrysler und Toyota haben die Technologien längst entwickelt“, sagt Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Doch diese sollten erst ab dem Jahr 2008 verkauft werden.

VOLKER HOLLMICHEL

Aktuelle Ozonwerte unter:www.env-it.de/luftdaten