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Höhentraining tief unten in der Gruft

■ Die DDR enthüllt das Geheimnis ihrer unterirdischen Sportanlagen / Höhen bis 4.000 Metern simuliert

Kreischa (dpa/taz) - Während die Leistungssportler anderer Nationen weite Reisen in abgelegene Bergregionen unternehmen mußten, um beim beliebten Höhentraining ihr Blut mit roten Blutkörperchen zur Sauerstoffproduktion anzureichern, hatten die DDR-Sportler einen wesentlich kürzeren Weg. Sie brauchten sich nur in das Dörfchen Kienbaum, nahe bei Berlin, zu begeben, wo in unterirdischen Unterdruck-Kammern hochgebirgliche Bedingungen simuliert wurden. „Vor Jahren hätten sie mich eingesperrt, wenn ich darüber gesprochen hätte“, sagt Rolf Donath, Direktor des Zentralinstituts des Sportmedizinischen Dienstes in Kreischa, der das Geheimnis der Höhengruften jetzt lüftete. „Schon 1979 haben wir mit Höhen von bis zu 4.000 Metern experimentiert“, berichtete Donath. 1980 wurde dann das Unterdruck-Zentrum Kienbaum II erstellt, das die Größe eines Fußballfeldes hat und eine Rundstrecke für Leichtathleten und ein Wasserbecken für Ruderer luftdicht umhüllt. Einer, der bereits 1972 von dem System profitierte, war der Geher-Olympiasieger von München, Peter Frenkel: „Ich habe bis an den Wettkampf heran seelenruhig in der Druckkammer trainiert, mich am Abend vorher in den Zug gesetzt, kam ins Olympiastadion und bin nach 20 Kilometern als Erster wieder ins Stadion gekommen.“

Auch für die Sommerspiele 1988 in Seoul wurden viele Athleten in Kienbaum vorbereitet. Für 1992 stellte Donath nun eine gesamtdeutsche Nutzung in Aussicht.

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