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Hochstapelei

■ Der Dollar fällt dorthin, wo er hingehört

Vorbei ist der Hokuspokus, der Dollar fällt dorthin, wo er hingehört. Der Anstieg der US–Devise seit 1980 nahm sich wahrhaft zauberhaft aus. Allein durch ein hohes Zinsniveau schafften es die USA, einen Dollarkurs–Anstieg aus dem Zylinder ihres reagonomischen Zauberkastens hervorzuziehen, in dem ansonsten Betrug und Hochstapelei verpackt sind. Betrogen wurden vor allem die Länder der „Dritten Welt“. Sie waren urplötzlich mit exorbitanten Dollarzinsen konfrontiert, die ihre Wirtschaft schlicht strangulierten und in die Abhängigkeit von Privatbanken, Währungsfonds und Weltbank trieben, die wiederum von den USA dominiert sind. Mehr als zynisch muß es den Schuldnerländern anmuten, daß für die hohen US–Zinsen neben politischen Entscheidungen der Washingtoner Zentralbank ausgerechnet die rüstungsbedingte totale Überschuldung des US–Haushaltes verantwortlich ist, die die Kreditnachfrage in die Höhe trieb. Dieser Sachverhalt bedeutete für die Schuldnerländer stets rabiate Anpassungs–Auflagen. Hochstapelei war es, wenn Reagan mit dem starken Dollar als angeblich sichtbarem Zeichen einer gesunden US–Wirtschaft seine zweite Wahlperiode sicherte.Bleibt zu hoffen, daß der lang prophezeite Niedergang der betrügerischen US– Wirtschaft auch anderweitig die Hegemonie bröckeln läßt. Ulli Kulke

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