: Hochschwangere Frau in Ketten
Istanbul (taz) - Die Mathematiklehrerin Tezcan Ikiz, die im neunten Monat schwanger ist, wird in Ketten und bewacht von zwei Gendarmen im Krankenhaus der Dicle Universität im kurdischen Diyarbakir festgehalten. Die schwangere Lehrerin wurde am 28.Juni von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Nach dem Eintreten von Geburtswehen brachte man sie am 1.Juli ins Krankenhaus. Grund der Verhaftung ist ein Zettel, der Mitte März im Schulhof ihrer Schule gefunden wurde. „Ich werde mein Volk nicht vergessen, faschistischer türkischer Staat“, war darauf gekritzelt. Nach Angaben der Polizeibehörde Diyarbakir sollen Schreibproben ergeben haben, daß das „a“ und das „e“ der Lehrerin Ähnlichkeit mit der Schrift auf dem gefundenen Zettel aufweist. Seit Tagen sind die Füße der Hochschwangeren an das Bett angekettet. Der sozialdemokratische Abgeordnete Kamer Genc forderte die Bestrafung der verantwotlichen Polizisten.
ol
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
