Hochschulen fordern mehr Geld: Die Hochschulen machen Druck
Die Präsidenten und Rektoren fordern in einem Brief an den Senat ausreichend Geld für Lehre und Forschung. Auch Ver.di plädiert für mehr Finanzmittel und zügige Verhandlungen.
Der Appell ist nicht neu, aber er gewinnt an Dringlichkeit: In der Auseinandersetzung über die Finanzmittel für die Hochschulen haben die Berliner Präsidenten und Rektoren von Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) mehr Geld und zeitnahe Verhandlungen gefordert. In einem gemeinsamen Brief an den Senator wiederholten sie, dass sie 175 Millionen Euro jährlich brauchten, um den Mehrbedarf zu finanzieren. Darin enthalten sind Tarifsteigerungen und Geld für Pensionen sowie Energie, die Instandhaltung von Gebäuden und Sachmittel.
Die Hochschulen wehren sich zudem gegen das geplante neue Preismodell Zöllners. Der Senator will zwei Drittel der Zuwendungen von der Leistung abhängig machen - also davon, wie sich die Hochschulen in Lehre, Forschung und Gleichstellung beweisen. Bisher werden 30 Prozent des Geldes nach diesem Leistungsprinzip vergeben; mehr soll es nach Ansicht der Hochschulpräsidenten und -rektoren nicht werden.
"Wir sind zur Aufnahme von Verhandlungen bereit", sagte am Freitag die Sprecherin der Technischen Universität, Kristina Zerges. Die Zeit drängt: Noch in diesem Monat sollen die Hochschulen entscheiden, wie viele Studierende sie im kommenden Semester zulassen. Das hängt von den finanziellen Mitteln ab. Zwar schlug Senator Zöllner jüngst Eckpunkte vor, die ließen nach Ansicht der Hochschulen aber viele Fragen offen. Die in Aussicht gestellten Mittel seien unzureichend.
Auch die Gewerkschaften appellierten am Freitag an Zöllner, sich zügig an den Verhandlungstisch zu setzen. "Fließt kein zusätzliches Geld, wäre weitere Einschnitte beim Hochschulangebot wahrscheinlich. Damit wären dann auch zahlreiche Arbeitsplätze bedroht", erklärte der zuständige Ver.di-Fachbereichsleiter Norbert Konkol.
KRISTINA PEZZEI
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