: „Hochhäuser nur am Landwehrkanal“
Die taz dokumentiert Teile des Senatsbeschlusses zur Zukunft des Potsdamer Platzes ■ D O K U M E N T A T I O N
Großräumig liegt das Gebiet im zentralen Bereich und im Spannungsfeld zwischen der historischen Stadtmitte und der westlichen City Berlins... Die beiden Plätze im Kernbereich sollen wieder zwei vitale großstädtische und zusammenhängende Stadtplätze werden, deren Funktion sich aus der geschichtlichen Bedeutung des Ortes sowie aus der Lage zwischen der Stadtmitte und dem Neuen Westen, aus den Qualitätsanforderungen der Umwelt und der Stadtgestalt bestimmen soll...
Der Leipziger Platz soll im Prinzip im historischen Stadtgrundriß (Traufe ca. 20 m, in parzellenbezogener Architektur und Struktur mit Hotels, Kinos, Wohn-, Geschäfts - und Kaufhäusern) bebaut werden. Der Platz soll entsprechend seiner großen denkmalswerten Bedeutung die ursprüngliche barocke Form und Gestaltung des Oktogons in einer zeitgemäßen Architektur wieder aufnehmen...
Die Bebauung am Potsamer Platz und seinem Umfeld soll in den unteren Geschossen Läden, gastronomische und kulturelle Einrichtungen enthalten, so daß auch die bebauten Platzränder belebt sind. Der Potsdamer Platz muß städtebaulich und räumlich klar definiert und mit dem Leipziger Platz verbunden bleiben. Die Reste des historischen Stadtgrundrisses... und die wenigen erhaltenen Altbauten (Weinhaus Huth, Esplanade...) müssen respektiert werden und Ausgangspunkt für die städtebauliche Neuordnung sein. Dabei ist eine Grünverbindung vom Tiergarten über den neuen Park auf dem Potsdamer Personenbahnhof zum Gelände des ehemaligen Potsdamer/Anhalter Güterbahnhofs („Grüntangente“) vorzusehen...
Die an den neu zu fassenden Potsdamer Platz angrenzenden Blöcke - Lenne- und Esplanade-Dreieck sowie die Fläche beiderseits der Potsdamer Straße sind zu bebauen... Die Gesamtbaufläche auf dem Gelände des Potsdamer Personenbahnhofs beträgt 16.000qm.
Die Daimler Benz AG beabsichtigt, einen Dienstleistungskomplex zwischen dem Potsdamer Platz und dem Landwehrkanal, zwischen dem geplanten städtischen Park auf Teilen des Geländes des ehemaligen Potsdamer Personenbahnhofs und der Staatsbibliothek zu errichten, mit einer Bruttogeschoßfläche in der Größenordnung zwischen 180.000 bis 240.000qm. Sie ist bereit, weitere 10 Prozent der BGF für zusätzliche attraktive andere Nutzungen, die die monofunktionale Prägung des Gebietes vermeiden sollen, in ihre Baulichkeiten einzubeziehen...
Die Mitte Berlins und das Wettbewerbsgebiet werden vorrangig durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen... Die geschichtlichen Orte, insbesondere der Standort des Volksgerichtshofes und die Mauer, sollen in der Ausschreibung besonders berücksichtigt werden. Dabei sind auch die Bezüge zu den geschichtlichen Orten in den angrenzenden Gebieten (Prinz-Albrecht-Palais, Führerbunker etc.) zu berücksichtigen und ein der Topographie des Terrors angemessener Weg der Neuordnung zu entwickeln...
Auftakt für die von AL-Stadtentwicklungssenatorin Schreyer geplante Diskussion zur künftigen Gestaltung dieses „Herzstückes von Berlin“ ist die Eröffnung einer Ausstellung über Geschichte und Planungsziele für diesen Bereich am 24. April 1990 im damaligen Hotel Esplanade an der Bellevue Straße nahe Potsdamer Platz.
Diese Ausstellung wird begleitet von öffentlichen Bürgerveranstaltungen und Experten-Hearings.
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