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Hochgebirgiger Irrsinn

Neues Wahrheit-Verbot: Tee auf dem Everest

Seit vielen, vielen Jahren verbietet die Wahrheit nutzlose Rekordversuche. Dazu gehören das Umrunden von Kontinenten in ungeeigneten Verkehrsmitteln, das schwimmende Durch­queren irgendwelcher Gewässer, aber auch das Besteigen von Riese­nbergen durch Lahme, Blinde und Bekloppte. Zuletzt mussten wir einem Pianistenduo untersagen, auf Fahrrädern „den längsten CO2-neutralen Klaviertransport der Welt“ durchzuführen. Doch mit dem neuesten Fall kehren wir ins Hochgebirge des Irrsinns zurück. Wie die Guinness-Rekordfabrik gestern via dpa mitteilte, habe es im vorigen Jahr „die welthöchste Teeparty“ gegeben. Demnach habe eine Gruppe Bergsteiger am Mount Everest auf 6.496 Metern Tee getrunken. Neben dem Tee seien Plätzchen mit Yaks ins Basislager gebracht und später in Rucksäcken bis zum Picknickort getragen worden. Diese Bergsteiger werden auch immer irrer. Es reicht ihnen offenbar nicht mehr, einbeinig oder blind auf den höchsten Berg der Welt zu kraxeln, jetzt müssen sie auch noch Teegebäck hinaufbugsieren. Dabei könnte man auch beides ebenerdig zu sich nehmen. Dafür braucht es doch keinen mehr als sechs Kilometer hohen Berg. Statt Tee im luftleeren Raum zu trinken, wäre es besser, das sauerstoffarme Hirn durchzulüften.

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