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Hochbahn will besser werdenGleich kommt der Bus

Hochbahn und Senat planen Vorrangspuren für öffentliche Verkehrsmittel. GPS-gesteuerte Ampeln sollen Vorfahrt gewähren. Steigendes Fahrgastaufkommen.

Hat die längste Zeit etwas besonderes dargestellt: Doppelgelenkbus der Hamburger Hochbahn. Bild: HHA

Die Hamburger Hochbahn (HHA) bereitet sich darauf vor, ihr Bussystem zu optimieren. Zusätzliche Sonderspuren und Vorrangschaltungen an Ampelkreuzungen sollen die Kapazität so stark ausweiten, dass die wachsende Nachfrage der nächsten Jahre gedeckt werden kann.

egonnen werden soll bei den am stärksten frequentierten Metrobus-Linien. Die scheinbar simplen Änderungen setzen jedoch eine aufwändige Planung voraus. "Wenn wir das in dieser Legislaturperiode realisieren würden, wäre ich sehr zufrieden", sagte Hochbahn-Chef Günter Elste bei der Jahresbilanzpressekonferenz des städtischen Konzerns.

Mit den Plänen zum Bussystem reagiert die HHA auf eine Ansage des SPD-Senats unter Bürgermeister Olaf Scholz. Dieser ließ die schwarz-grünen Pläne, die Straßenbahn wieder einzuführen, in den Schubladen der Wirtschaftsbehörde verschwinden.

Der Senat habe sich ganz einer soliden Haushaltsführung verschrieben, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch, der zugleich dem Aufsichtsrat der Hochbahn vorsitzt. "Wir können uns die Stadtbahn nicht leisten."

Hochbahn-Chef Elste wies darauf hin, dass die Hochbahn seit 2006 von Jahr zu Jahr etwa zwei Prozent mehr Fahrgäste transportiert habe. In diese Zeit fällt die Fertigstellung der S-Bahn nach Stade. Elste erklärte den Zuwachs damit, dass Hamburgs Bevölkerung gewachsen sei und die Stadt viele Arbeitsplätze biete.

Die Hochbahn

Der städtische Konzern erbringt wie andere Unternehmen Verkehrsleistungen für den Hamburger Verkehrsverbund (HVV).

Sein Defizit hat er im 17. Jahr in Folge verringert. 2010 lag es bei 56,6 Millionen Euro, gegenüber 58,4 Millionen im Jahr davor und 70,9 Millionen vor zehn Jahren. 2011 Jahr dürfte es wegen steigender Kapitalkosten wachsen.

Der Kostendeckungsgrad stieg auf 88,7 Prozent. Im Bundesdurchschnitt 2009 waren es 77,4.

Die Fahrgastzahl ist von 360,6 Millionen 2002 auf 413,9 Millionen 2010 gestiegen.

"Wir platzen im Moment aus allen Nähten", sagte Hochbahn-Chef. Der Zuwachs werde wohl für den Rest des Jahrzehnts anhalten, vermutet Elste. Das Bundesverkehrsministerium bescheinige Hamburg zwischen 2015 und 2025 das höchste Nachfragewachstum im öffentlichen Nahverkehr.

Weil ihnen die Stadtbahn verwehrt ist, wollen sich die Hochbahner jetzt überall in Europa nach pfiffigen Bussystemen umsehen. Dabei suchen sie nach Ideen, wie sie eine Busspur möglichst effizient und platzsparend gestalten können.

Eine elektronische Führung etwa hält Busse gut auf der Spur, so dass wenig Sicherheitsabstand nach links und rechts für etwaige Schlenker gebraucht wird. Die Hochbahner sind sich aber nicht sicher, ob ein solches System Eis, Schnee und Laub trotzen kann.

Konkreter sind Pläne, Ampeln elektronisch so auszurüsten, dass sie über GPS erkennen können, wann ein Bus naht, und diesem Grün geben. Doch der Teufel steckt hier in den Bedürfnissen der anderen, quer fahrenden Verkehrsteilnehmer, die nicht immer ohne weiteres aufgehalten werden können, ohne dass es zu Staus kommt.

Nach den Vorstellungen der Hochbahn sollen als erstes die Metrobuslinien 5 (Hauptbahnhof-Niendorf), 6 (Hauptbahnhof-Stadtpark), 7 (Barmbek-Bramfeld) und 20/25 (City Nord-Borgfelde/Altona) ertüchtigt werden.

Die Busse sollen in kürzeren Abständen hintereinander her fahren können, ohne dass sie sich zu Pulks stauen. Ziel sei es, 20 bis 30 Prozent mehr Fahrgäste zu transportieren. Bei den gegenwärtigen Fahrgastzuwachsraten schaffe das Luft für vier bis fünf Jahre. Derzeit vorbereitet werde eine Entscheidung über die Verlängerung der Hafencity-U-Bahn zu den Elbbrücken.

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4 Kommentare

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  • CV
    Christian Völker

    Um noch mal auf mein Lieblingsbeispiel Kassel zu kommen, die haben da sogar ein Achswerk von Daimler-Benz und das war auch kein Grund, auf Busse zu setzen.

     

    Gut, ich muß zugeben, um Industriepolitik geht es auch dort, die Firma Wegmann (und früher Credé) ist dort als Waggonbauer ansässig. Aber man wäre nicht in Feindesland, wenn man sich einmal dort umsieht, auch dort regiert (inzwischen wieder) mit Bertram Hilgen ein SPD-Mensch.

  • MM
    Marie Mugersdorf

    "SPD" und "ordentliches Regieren", das gehört zusammen. Beide Begriffe ergänzen sich schließlich optimal, es gibt kaum Überschneidungen.

  • M
    Mitropa1

    Hamburg hat ja gute Erfahrungen im Verschwenden von Geld. Nach HSH Nordbank und Hafenphilhrmonie hat man sich jetzt erneut den ÖPNV vorgenommen. Hier hat die SPD Erfahrung, hat sie doch schon die Straßenbahn abgeschafft, als welteit die ersten Betriebe wieder entstnden. Nun kann natürlich diese Partei nicht wie alle Welt ein modernes Stadtbahnsystem einführen. Das ist für Hamburg einfach zu billig und zu erpobt. Außerdem baut der Hauslieferant Daimler Benz keine Stadtbhnwagen. Leider fällt jetzt sogar Kopenhagen den Hamburgern in den Rücken und beweist nicht nur durch ein Gutachten, wie unwirtschaftlich ein opimiertes Busnetz ist, sondern führt als Konsquenz gleich die Stadtbahn wieder ein. Kopenhagens Straßenbahnnetz war übrigens einst auch einem Chef der von der Omnibusindustrie kam zum Opfer gefallen. Die bestellten Straßenbahnwagen wurden nach dem Wechsel des Chefs statt nach Kopenhagen gleich nach Ägypten geliefert wo sie heute noch fahren. Alle Vergleiche hinken, aber es gibt auch Parallelen und besondrs die Begründung zur Wiedereinführung in Kopenhagen könnte schon zu denken geben.

  • H
    hann0s

    Elektronisch geführte Busse, Extra-Spuren und Extra-Ampeln... dann baut doch gleich die Bahn ihr Rindviecher, das wäre gleich teuer und würde mehr kapazitäten bringen.

    Hätte die CDU das Thema nicht so stiefmütterlich behandelt bei Schwarz-Grün wäre die öffentliche Meinung auche ine andere, diese 60% sind dagegen sind doch völlig klar bei solch einem Thema, wenn man denen sagen würde das die Spur sowieso weg ist und man klar mit den Fakten umgehen würde wäre das anders. Aber gut, SPD regiert, das kann docha uch nix werden