■ Hitzschlag: Bundes-Dörner
Bundestrainer Berti Vogts hat sich unbefugt in Entscheidungen des Werder-Präsidiums eingemischt. Der National-Coach und Ex-Terrier will den Ostfriesen-Alemao Dieter Eilts zum Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Nordirland am 20. August in Belfast nicht einsetzen. Der Bundesberti begründete seine Entscheidung mit der schwachen Leistung von Eilts in den vergangenen Wochen, obwohl der bisher zum Stammkader zählte. Auch Marco Bode will Vogts deshalb nicht nominieren.
Mit dieser Entscheidung, komplett auf Werder-Spieler zu verzichten, schiebt Vogts das schwache Abschneiden Bremens in der Bundesliga auf die Mannschaft und entlastet somit seinen alten DFB-Kumpel Hans-Jürgen Dörner. Bei soviel Deckung von oben, kann die Vereinsführung den Trainer wohl kaum noch entlassen, sollte dies künftig zur Debatte stehen.
Dieter Eilts zeigte sich über Vogts Vereins-Intervention enttäuscht. Er räumte aber ein: „Ich weiß, daß ich zuletzt nicht gut gespielt habe. Die Ausmusterung war eine Sache, die vorauszusehen war. Deshalb kann ich die Entscheidung des Bundestrainers akzeptieren.“
Die Vereinsführung von Werder Bremen bestätigte gestern Spekulationen, man wolle sich jetzt beim DFB über Vogts beschweren, nicht. Aus wie üblich gut informierten Kreisen kam jedoch die Verlautbarung, der Bundesberti könne über die Anmaßung stolpern und müsse zurücktreten. Ein Fall, der auch die möglichen Probleme im Umfeld von Werder Bremen lösen könnte. Da Dörner bereits über umfangreiche DFB-Erfahrung verfügt und mit ähnlichen Qualitäten wie der Fußball-Lehrer Vogts ausgestattet ist, hätte er gute Chancen auf den Posten. Co-Coach Wolfgang Sidka könnte sich dann den Posten des Werder-Cheftrainers mit dem reaktivierten Uli Borowka teilen. Und Ex-Bundestrainer Berti Vogts würde sein Gnadenbrot beim FC Oberneuland als Borowka-Nachfolger verdienen. Jeti
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