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Hitlervertraute förderten VolksmusikVon nichts gewutzt

Endlich belegt: Volksmusik ist Nazi. Zumindest der Volksmusikpreis der Hanns-Seidel-Stiftung. Der wurde vom Ehepaar Wutz finanziert, enge Freunde Adolf Hitlers.

Volksmusik: Geschmacklos! Und von Nazis finanziert. Bild: rokit_de / photocase.com

MÜNCHEN dapd | Der Volksmusikpreis der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung geht möglicherweise auf das Vermögen eines Hitler-Vertrauten zurück. Es gebe Hinweise „auf eine Nähe zum Nationalsozialismus“, sagte ein Stiftungssprecher dem Münchner Merkur.

Das Ehepaar Maria und Max Wutz soll zu den ersten Unterstützern Adolf Hitlers gehört und der Stiftung in den 80er Jahren ein Grundstück sowie Kapital vermacht haben. Auflage war, aus dem Ertrag des Vermögens einen Volksmusikpreis auszuloben, was die Stiftung seit 1984 macht. Seitdem wurden 428 Preise verliehen.

Bislang unter Verschluss gebliebene Recherchen ergaben der Zeitung zufolge, dass Max Wutz zu den engeren vertrauten Adolf Hitlers gehörte. Wutz übernahm demnach 1921 das Amt eines NSDAP-Kassierers. Seit 2010 habe die Stiftung auf die Nennung des Namens Wutz verzichtet, hieß es weiter.

Die Stiftung will dem Blatt den Verdacht aufklären. „Durch neue Anhaltspunkte bezüglich der Vergangenheit der Stifter des Volksmusikpreises halten wir eine öffentliche Aufarbeitung für erforderlich", sagte der Sprecher. Er fügte hinzu: „Sollten eindeutige Ergebnisse vorliegen, wird die Hanns-Seidel-Stiftung über daraus zu ziehende Maßnahmen entscheiden.“

Die Stiftung habe den Namen Wutz über fast drei Jahrzehnte „im guten Glauben öffentlich genannt“. Weil es keine Erkenntnisse über die mögliche Verbindung zum Nationalsozialismus gegeben habe, habe niemand einen Einwand gehabt.

Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung will bis auf weiteres auf die Verleihung ihrer Volksmusikpreise verzichten. Das teilte ein Sprecher der Stiftung am Sonntag auf Anfrage mit. Grund sind die Berichte über die NS-Verstrickung des Stifterpaares.

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8 Kommentare

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  • A
    Andrea

    Wieso hat eigentlich noch niemand das Haus der Kunst in München weggesprengt? Das wurde 1933 unter Hitler gebaut. Mit Nazigeldern und die Leute halten sich dort auf.

    Ich möchte keinesfalls etwas verherrlichen. Jedoch geht mir dieses "Gekrieche" gehörig auf den Zeiger. Nach 400 Preisverleihungen ... und keiner hats gemerkt ....

  • V
    vic

    Und ihr habt noch keinen Anruf von einer CSU-Nase erhalten?

    Offenbar nicht- schön.

  • C
    Celsus

    Ein sehr guter Artikel, der nicht auf Druck der CSU hin lieber schweigt. Und wenn nichts von der hitlternahen Gesinnung gewusst wurde, drängt sich mir der Verdacht auf, dass die einfach nichts davon wissen wollten. Wurden von der CSU doch lange Zeit rechtsextreme Übergriffe bis hin zu heftigen körperlichen Angriffen klein geredet. Währenddessen ein durchgestrichenenes Hakenkreuz schon als verfassungsfeindliches Symbol verfolgt wurde von den Staatsanwaltschaften im ganzen schönen Bayernland.

     

    Spätestens nachdem ein kleiner Bruchteil der rechtsextrem motvierten Morde in Deutschland skandalumwittert aufgeklärt werden konnte, sollte mit derartigen Bagatellisierungen Schluss sein. Die CSU hat innenpolitisch versagt. Von guten Leistungen der CSU sehe ich da nichts. Im Gegenteil hatte deren Arbeit oft fatale Wirkungen. Nicht nur wegen der Gesinnung der CSU. Nein. Auch fachlich mangelnde Kompetenz spielt da eine Rolle.

  • MG
    Molly Grue

    Ich komme doch sehr ins Grübeln, wenn Leute wie "Peter" hier solche Sachen schreiben.

     

    Hätte es lieber besser weiter verschwiegen werden sollen, damit Leute wie er sich weiter in dieser verlogenen heimattümelnden Musik in einer irrealen bonschenfarbenen Welt des Schunkels verlieren können.

  • H
    Harald

    @Peter

    Danke für deinen Kommentar, sehr gut auf den Punkt gebracht.

    Nicht umsonst ist die TAZ so etwas ähnliches wie die Bildzeitung von Springer, solche an den Haaren herbeigezogene Zusammenhänge passen sehr gut zum ewigen Schuldkomplex.

     

    Ich bestelle mir noch heute ein Buch "Deutsche Volkslieder", denn demnächst ist das Nazigedankengut und wird verboten.

  • J
    JürgenG

    @Peter:

    Nun entspann Dich mal wieder. Die taz ist bekannt (bei vielen auch beliebt) für satirische Headlines, auf die die Kollegen der anderen Zeitungen manchmal ziemlich neidisch blicken.

    Es ist vorliegend wie immer: Der darunter folgende Artikel stellt die Sachlage zutreffend dar.

  • R
    reorient

    In Deutschland bleibt noch viel aufzuarbeiten. Leider ueben Stiftungen mit Nazi-Vergangenheit und zweifelhaften Gruenderfiguren nicht nur im Volksmusik-Umfeld, sondern auch im akademischen Milieu weiterhin Einfluss aus.

  • P
    Peter

    Boulevardniveau. Der Zusammenhang zeigt vielleicht (und auch das ist eine unzulässige Verallgemeinerung) "(Einige) Nazi(s) ist (i. e. fördert) Volksmusik".

     

    Die Umkehrung ist böswillig, wenn der Autor über die Grundschule hinausgekommen ist.

     

    Für ihn: Ein (ggf. eindeutiger) Zusammenhang besteht, wenn aus A B folgt. Ein eineindeutiger Zusammenhang besteht, wenn aus A B und auch aus B A folgt.

     

    Die Verschwurbelung dieser elementaren Logik, dass nämlich der Umkehrschluss i. A. nicht gezogen werden kann ist ein Basiselement der Meinungsmanipulation.