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■ HinterbankWenn Berliner Politiker englisch reden

Einmal so richtig Weltstadt spielen dürfen, das ist der Traum eines jeden Berliner Lokalpolitikers. Wie aber sieht es mit der Weltläufigkeit, vor allem der sprachlichen, aus, wenn einem tatsächlich einmal internationales Interesse widerfährt? Zu beobachten war dies am vergangenen Wochenende an der Harvard-Universität, wo man mit den Amerikanern über das Werden der deutschen Hauptstadt diskutieren durfte.

Was für Axel Schultes, den Baumeister des Kanzleramtes, trotz seines etwas nach Bulette und Boxring klingenden Namens kein Problem war, stellte sich für den sozialdemokratischen Stadtentwicklungssenator Peter Strieder schon etwas schwieriger dar. Vor allem das „ti-eitsch“ bereitete dem gebürtigen Franken immer wieder Probleme. Ein Glück, daß in den Worten Masterplan, Sustainable Development oder Public Traffic kein „ti-eitsch“ den Redefluß des Planwerkers stören mußte.

So modern und irgendwie auch amerikanisch Senatsbaudirektorin Barbara Jakubeit gerne den Breitscheidplatz gestalten würde, so sehr fehlte es ihr freilich an den nötigen Worten. Zwar hielt sie ihren Vortrag über die Stadtreparatur durch die Internationale Bauausstellung tapfer durch. In der Diskussion freilich mußte sie auf Altbewährtes, nämlich das Deutsche, zurückgreifen.

Jakubeit blieb damit freilich die Ausnahme. Manch einer der Berliner Lokalmatadoren schwang sich – wie etwa der grüne Nahverkehrsliebling Michael Cramer – gar zu netten Wortspielchen empor. Das wissenschaftliche Know-how in der Verkehrspolitk, lautete Cramers These, ende im Verwaltungshandeln meist mit einem Know-not-how.

Andere Wendungen, die oft gar nicht als Wortspiel gemeint waren, endeten dagegen in unfreiwilliger Komik. So sprach etwa Kultursenator Radunski (CDU) von den „Building Arts“. Doch nicht die Baukunst war damit gemeint, sondern die bildenden Künste. Ansonsten trug Radunski seinen Vortrag freilich ebenso souverän vor wie die Ausländerbeaufragte Barbara John.

Einen ganz besonderen Einfall oder besser: Einschlag hatte zu guter Letzt die Ostberliner Simone Hain mitgebracht. Wie um ihre Position als osteuropäische Opponentin gegen das westliche Planungsgeschehen zu unterstreichen, unterlegte sie ihren Vortrag mit einem prononciert osteuropäischen Zungenschlag, rollendes „R“ inklusive. Uwe Rada

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