Hinterbank: Mit der Nationalelf zur Einheitsfront
■ Der deutsche Fußball soll die Volksparteien mit der PDS zusammenbringen
Die politische Verwirrung im Jahr der Bundestagswahl spitzt sich dramatisch zu. Rote Socken, rote Hände – alles das gehört nach den neuesten Plänen der PDS nachgerade einer friedlichen und pluralistischen Vergangenheit mit Pfarrer Hintze an.
Es reicht der heimtückischen PDS inzwischen nicht mehr, die Sozialdemokratie in ihren Krallen zu halten. Die Partei des demokratischen Sozialismus streckt die sozialistischen Klauen auch nach anderen Parteien aus. „Sehr geehrter Herr Präsident“, schreibt jetzt die PDS in einem Brief an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, „wir möchten Ihnen einen Vorschlag für den Ablauf der Plenarsitzung am 25. Juni unterbreiten, von dem wir glauben, daß er nicht nur bei CDU und SPD, sondern sogar bei Teilen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf Zustimmung stoßen wird.“ Aus „gut unterrichteten Kreisen“ will die PDS erfahren haben, an welcher Stelle die beiden Volksparteien angreifbar, ja manipulierbar sind.
Am Tag der Plenarsitzung findet das letzte Gruppenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die iranische Mannschaft statt. Zeitgleich tritt „mit Jugoslawien der wohl schärfste Konkurrent um den Gruppensieg“ gegen die USA an. Die PDS schlägt mit patriotischem Feingefühl vor, daß der Präsident des Abgeordnetenhauses mündlich über den Spielverlauf informiere oder eine Anzeigentafel aufstelle. „Ein solcher Service könnte dem Abgeordnetenhaus je nach Spielverlauf positive oder negative, auf jeden Fall ansonsten undenkbare Gemeinschaftserlebnisse bescheren.“
Wie Präsident Haase entscheidet, ist derzeit noch unklar. babs
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