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Hinkelsteinfein: Asterix on Ice

20 Uhr. Die ganze Deutschlandhalle ist besetzt. Die ganze Deutschlandhalle? Nein, ich, Schreiber, kann mich beim besten Willen nicht zwischen der Idefix- und der Verleihnix-Krawatte, die im Foyer feilgeboten werden, entscheiden und hätte somit beinahe den Wildschweinsong verpaßt, einen der Höhepunkte gleich zu Beginn. Die Stimmung ist glänzend: Kleine Mädchen in roten Samtkleidern flitzen immer wieder Richtung Eisfläche und müssen von brummenden Lautsprecher-Ermahnungen zurückgerufen werden, der erste Kleinstfan entdeckt, daß die Hinkelsteine am Rande der Eisfläche überhaupt gar nicht schwer sind. Und als es für einen Moment ganz dunkel wird und nur ein Hinkelstein noch im Mondlicht glänzt, da meint man, in ein Michael-Jackson-Konzert für Noch-nicht-Teenies geraten zu sein. Der klassische Holiday- on-Ice-Fan ist heute zu Hause geblieben. Er hätte auch nicht viel davon gehabt. Viel mehr als auf Dreifach-Toe-loop und Doppelaxel wird auf die Songs Wert gelegt – und die choreographisch korrekte Römerverprügelei. Überhaupt hat es wohl künstlerischen Wert genug, sich in einem Obelix-Kostüm einigermaßen schnittig auf einer Eisfläche fortzubewegen und sich, wie Caligula Minus, bei nachlassender Zaubertrank-Wirkung ganz langsam unter einem Hinkelstein begraben zu lassen.

Dann endlich, fast anderthalb Stunden später: Falbala... die wunderschöne Falbala. Sie bleibt nur wenige Minuten, säuselt mit der Stimme Linda de Mols kleine Sätze zum Verzücken, und Obelix, der Schüchterne, pflückt ihr ein Primelsträußchen und verspricht, ihren Liebhaber zu befreien, der in die Hände der Römer gefallen ist. Es geht alles gut aus, Obelix tröstet sich mit Wildschweinen, nur Asterix erholt sich nur schwer vom ersten Kuß auf seine große Nase. Aber das wissen Sie ja alles.Volker Weidermann

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