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Hilfspolizisten in Frankreich"Mehr Geld statt Grabreden"

Der schockierende Tod einer Kollegin hat in dramatischer Weise ein Schlaglicht auf das Problem der lokalen Hilfspolizisten in Frankreich geworfen: Es fehlt Geld.

Bild: BIAU Guillaume – Lizenz: CC-BY

Seit dem Tod einer Kollegin, die am 20. Mai bei Paris von Gangstern niedergeschossen wurde, fordern Angehörige der kommunalen "Police municipale" mit Streiks und Demonstrationen mehr Mittel und Rechte. Die Rolle dieser den Bürgermeistern unterstellten Hilfspolizisten ist unklar. Sie fühlen sich als Lückenbüßer, deren Lohn als kommunale Angestellte in keinem Verhältnis zu ihren berufliche Risiken stehe. Sie tragen eine blaue Uniform, ihr mit dem Schriftzug "Police" gekennzeichnetes Fahrzeug kommt mit Blaulicht und Sirene daher. Es kann ihnen zum Verhängnis werden, dass sie den staatlichen Beamten der "Police Nationale" zum Verwechseln ähnlich sehen.

Die "Police municipale" im Pariser Vororts Villiers-sur-Marne hatte keinen Grund zu besonderer Vorsicht, als sie am 20. Mai wegen eines Verkehrsunfalls auf der Ringautobahn zu einem scheinbar routinemäßigen Einsatz aufbrach. Vor Ort aber waren die Hilfspolizisten mit schwer bewaffneten Gangstern konfrontiert, die beim Anblick der Uniformierten sofort das Feuer eröffneten. Die 26-jährige Aurélie Fouquet wurde auf der Stelle getötet. Mindestens einer der mutmaßlichen Täter wurde festgenommen.

Der schockierende Tod einer Kollegin hat in dramatischer Weise ein Schlaglicht auf das Problem der lokalen Hilfspolizisten in Frankreich geworfen. "Mehr Geld statt Grabreden" lautete zu Beginn dieses Monats ihr Motto an einem Aktionstag, an dem sich 3.500 der insgesamt 18.000 lokalen "Flics" aktiv beteiligten. Ursprünglich sollten diese kommunalen Angestellten nur untergeordnete Sicherheitsaufgaben wahrnehmen: Kindern beim Überqueren der Straße helfen, Parkzettel verteilen, bei Streitigkeiten zwischen Nachbarn vermitteln. Jetzt sollen sie immer und überall einspringen, wo Beamte der staatlichen "Police nationale" oder (in ländlichen Gebieten) der Gendarmerie fehlen: "In den letzten sechs Jahren ist unsere Zahl um 120 Prozent gestiegen", sagte dazu Yannick Danio von der Polizeigewerkschaft Unité SGP. Und die rasante Entwicklung werde in diesem Tempo weitergehen, weil sich der Zentralstaat seiner Ansicht nach in seiner Sparwut sukzessive der Verantwortung für die öffentliche Sicherheit entledige. Denn bis 2012 würden bei der nationalen Polizei 12.000 Stellen eingespart.

Umstritten ist die Forderung der Hilfssheriffs nach Schusswaffen. Aufgrund von Ausnahmebewilligungen besitzen zwar schon 40 Prozent von ihnen außer Knüppel und Tränengas auch kleinkalibrige Revolver, in gewissen Quartieren aber stehen sie Dealern gegenüber, die mit Kalaschnikows bewaffnet sind. Innenminister Brice Hortefeux will in Richtung Aufrüstung gehen: Per Dekret erlaubt er der Kommunalpolizei, wieder die zuvor gerichtlich verbotenen Taser-Elektropistolen anzuschaffen. Das sei besser als nichts, meinen dazu viele Betroffene. Doch für Einsätze wie "richtige Flics" (Bullen) wollen sie nicht nur mehr Knete, sondern lieber auch "richtige Knarren".

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1 Kommentar

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  • M
    matthias

    vielleicht stellen wir uns auch mal die frage, wieso "dealer" die notwendigkeit sehen, kalaschnikows mit sich rumzutragen. könnte was mit der drogenrepression zu tun haben, die ohne frage völlig logisch und legitim ist, weil für pillen gibts ja psychiater und andere lüste haben nur wahnsinnige und kriminelle.