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KommentarHilflose Politik

■ Unternehmen kennen keine Freunde

Soviel zum Thema „soziale Verantwortung der Unternehmen“: Die Belegschaft demonstriert, die Politik interveniert und der Aufsichtsrat exekutiert. Was Atlas Copco mit seinem Bremer Werk durchgezogen hat, erinnert weder an die deutsche „soziale Marktwirtschaft“ noch an den schwedischen Sozialstaat. Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region werden vernichtet, um sie in einer anderen strukturschwachen Region wieder anzusiedeln. So haben wir uns den Beitritt Schwedens zur EU nicht vorgestellt.

Und doch ist die Schließung einfach zu erklären: In Schweden produziert Atlas eben billiger, da kann Klaus Wedemeier noch so oft „das Gespräch suchen“. Die Entscheidung wirft ein bezeichnendes Licht auf die engen Grenzen der Wirtschaftspolitik. Wir erinnern uns an den Fall Klöckner und den Fall Lemwerder: Die Dasa ließ sogar die Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister von sechs Bundesländern antreten, nur um sie demonstrativ mit leeren Händen wieder nach Hause zu schicken, Die Arbeitsplätze bleiben nur erhalten, weil Niedersachsen sich ebenso wie Bremen im Fall Klöckner mit Steuergeld in das Unternehmen einkaufte. Klöckner und Lemwerder und nun auch Atlas Copco zeigen: Wenn der Laden brummt, sind Wirtschaftspolitiker gern gesehene Subventionsbringer. Aber wenn die Lage ernst ist, wird gerechnet: Dann kennen die Unternehmen keine Freunde – und die Politik ist hilflos. Bernhard Pötter

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