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Hilfe für Ostbosnien

■ Rumänische Schiffe freigegeben

Belgrad (AFP) – Die Behörden in Belgrad haben fünf rumänischen Schiffskonvois, die sie zwei Wochen lang in der Donau festhielten, die Weiterfahrt erlaubt. Vier der Konvois, die Phosphatdünger transportieren, haben nach Angaben des rumänischen Verkehrsministeriums am Donnerstag morgen den serbischen Hafen Bezdan in Richtung Deutschland und Österreich verlassen, einer werde im Laufe des Tages flußaufwärts weiterfahren. Serbien hatte die Schiffe als „Vergeltungsmaßnahme“ für die Teilnahme Rumäniens am Wirtschaftsembargo gegen Serbien und Montenegro an der Weiterfahrt gehindert.

Serbische und muslimische Einheiten haben sich gestern erneut schwere Gefechte im Osten Bosniens geliefert. Nach Berichten aus Belgrad eröffneten muslimische Kräfte Artillerie- und Granatfeuer gegen serbische Stellungen östlich von Bratunac. In Südbosnien sollen Infanterie-Einheiten der Muslime serbische Positionen in der Umgebung von Racici angegriffen haben.

Unterdessen hat der Kommandeur der UN-Schutztruppen für das frühere Jugoslawien (UNPROFOR), General Philippe Morillon, angekündigt, Hilfskonvois in belagerte ostbosnische Städte zu entsenden. Wie Morillon bei einem Gespräch mit Vertretern der in Not geratenen Städte sagte, sind Verhandlungen mit lokalen bosnischen und serbischen Vertretern über zeitlich begrenzte Waffenstillstände an der Wegstrecke im Gange. So sollen zwischen dem 13. und dem 19. Februar vier Hilfskonvois nach Tuzla aufbrechen. Am 18. Februar solle sich ferner ein Hilfskonvoi auf den Weg nach Zepa machen. In beide Städte sind in den vergangenen Monaten Tausende von Flüchtlingen gekommen. Nach Angaben der Vertreter Zepas wurden 70 Prozent der Stadt zerstört, während die Einwohnerzahl von 4.500 auf 30.000 anstieg.

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