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Ich selber bin an der genannten Blockade beteiligt gewesen und habe mich wegtragen lassen. Insgesamt war der Polizeieinsatz dort meinem Empfinden nach absolut unangemessen.
Es war unter den BlockiererInnen bekannt, dass ca. 500m weiter 10-20 Neonazibusse unter Polizeischutz darauf warteten, in Richtung Innenstadt geleitet zu werden. Darauf hin blockierten wir mit etwa 300 Personen die Fahrbahn, ein kleiner Teil der AntifaschistInnen errichtete eine Barrikade und setzte diese in Brand.
Als die Polizei zur Räumung anrückte, warfen einige wenige Autonome Flaschen und Steine, woraufhin die PolizistInnen mit gezücktem Gummiknüppel und Reizgas vorstürmten und die gesamte Blockade innerhalb von 30 Sekunden geräumt war. Etwas später formierten etwa 30-40 Personen eine friedliche Sitzblockade.
Als die PolizistInnen mit der Räumung begannen wurden einige BlockiererInnen getreten, mit Schlagstöcken wurde auf die BlockiererInnen eingestochen und ein Polizist, der mich wegzutragen versuchte, drohte mir an, meine Nase zu brechen, sollte ich nicht loslassen.
Im Anschluss daran kam es dann zum Einsatz von Reizgas und Schlagstöcken gegen umstehende UnterstützerInnen durch sichtlich gereizte und überforderte PolizistInnen.
Anzumerken ist noch, dass die Räumung anscheinend reiner Selbstzweck war, eine Blockade etwa 100m weiter wurde von der Polizei nicht weiter behelligt und nach einigen Minuten rückte das anwesende SEK wieder ab.
Dieses unprovozierte, unnötig gewaltsame und unverhältnismäßige Vorgehen seitens der Polizei gegen friedliche DemonstrantInnen, dass nach eigenen, am 19.2.2011 in Dresden gesammelten Eindrücken bei Weitem kein Einzelfall gewesen ist, sollte wohl zur Bestärkung der Forderung nach einer unabhängigen Aufklärungsbehörde im Bereich Polizeigewalt sowie einer Kennzeichnungspflicht und damit Identifizierungsmöglichkeit von im Bereitschaftsdienst auf Demonstrationen eingesetzten PolizistInnen, z.B. durch gut sichtbare Helmnummern, beitragen.
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