Hier spricht der große Vorsitzende (9): „Nicht mit Maskulinisten“
Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: die Kleinstparteien. Die taz lässt sie einzeln sprechen. Heute: Die Frauen.

Bähhhh, Machos! Bild: dpa
taz: Frau Müller, waren Sie mal Klassensprecherin?
Margot Müller: Nein. Das war ich nie.
Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?
Margot Müller

Foto: privat
ist Bundesvorstand der Feministischen Partei Die Frauen, die mit dem Slogan wirbt: „Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!“ Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2005: 0,1 Prozent.
Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende“ erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert.
Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.
Ich bin ja schon groß. Aber unsere Partei würde gerne in die Regierung.
Sind Sie für die Fünfprozenthürde?
Nein. Da sind wir dagegen. Denn sie macht es für die kleinen Parteien sehr schwer, ihre Anliegen in den Bundestag einzubringen.
Würden Sie mit einer Partei koalieren, die „Die Männer“ heißt?
Das käme sehr darauf an, was diese Partei vertritt. Wenn das eine Männerpartei wäre, die maskulinistische Positionen hat, dann sicher nicht. Aber es gibt eine Strömung von Männern, die sich gegen diese Rollenverteilung wehrt. Das Ergebnis des Arbeitsgesprächs zwischen den Vorständen des deutschen Frauenrats und des Bundesforums Männer vom 27. August ist da interessant.
Wenn es Sie interessiert, zitiere ich kurz aus dem Papier: „Gemeinsam ist den beiden Verbänden, dass sie Geschlechtsrollenstereotype abbauen und auf mehr Geschlechterdemokratie in der Gesellschaft und Politik hinwirken wollen.“ Wenn es eine Männerpartei wäre, die in diesem Sinne handelt, wäre auch eine Koalition mit so einer Partei vorstellbar.
Vielen Dank und viel Erfolg bei der Wahl.
Ja, und ich bedanke mich ebenfalls.
Leser*innenkommentare
@ BS
Gast
@ BS:
Nein; Hier liegt ein Missverständnis vor!
Viele (Nicht alle!) Feministen sind (meiner Meinung nach) NICHT GENERELL gegen Diskriminierung
-
Sondern NUR DANN, wenn Männer die Täter/Profiteure und Frauen die Opfer/Banachteiligten sind.
Lesen Sie mal den Beitrag von "Sexismus ist Sexismus; Punkt!".
Fragen Sie mal ein paar Radikalfeministen, ob sie denn...eine Männerquote für bestimmte Jobs mit hohen Frauenanteil befürworten....oder ob sie es denn richtig finden, dass nun auch unverheiratete Väter Anspruch auf das Sorgerecht ihrer Kinder haben.
Und fragen sie diese Leute auch mal, ob es nicht besser wäre, etwas gegen die Diskriminierung männlischer Schüler und Arbeitsloser zu tun.
Und zur Aussage "Feminusmus entstand aus einer Rolle der permanenten Unterdrückung, bis in die Neuzeit geprägt durch Gewalt und Bevormundung.":
Nur weil eine bestimmte Personengruppe in der Vergangenheit benachteiligt wurde, bedeutet Das noch lange nicht, dass man jetzt zum Ausgleich eine andere Personengruppe benachteiligen darf.
Ich wurde 1988 geboren und mich persönlich trifft keine Schuld daran, dass es in der Zeit zuvor Unrecht gegeben hat!
Blacky
Gast
Wer mehr erfahren will, kann hier das Parteiprogramm nachlesen:
http://www.feministischepartei.de/index.php?id=219
Meiner Meinung strotzt es vor unverhohlenem Sexismus, leichter Naivität und bewegt sich hart an der Grenze der Verfassungsmäßigkeit.
Gut, daß die taz nicht näher nachgefragt hat.
Michael
Gast
Ach diese Feministinnen. Im Grunde haben die ja auch nur ein Thema: Männer! Welch bittersüße Ironie...
Sexismus ist Sexismus; Punkt!
Gast
Die Frauenpartei ist also gegen Sexismus und Diskriminierung?
Gilt Das auch für männerfeindlichen Sexismus und Diskriminierung?
Studien haben ergeben, dass Jungen in der Schule durchschnittlich eine Note schlechter bewertet werden, als Mädchen; Selbst bei gleicher Leistung.
Studien haben auch ergeben, dass männliche Arbeitslose von den Arbeitsämtern härter und schneller sanktioniert werden, als weibliche Arbeitslose.
Bsp. Familienrecht: Noch vor einem Jahr war es laut Gesetz so, dass das kindliche Sorgerecht bei Sorgerechtsstreitigkeiten unverheirateter Paare automatisch an die Mutter ging und der Vater dieses Recht nur dann hatte, wenn die Mutter zustimmt.
(Abgesehen davon, dass Das diskriminierend ist:
Haben sich die Feministen denn nicht immer beschwert, dass sich Männer zu wenig um die Erziehung der Kinder kümmern würden?)
Bsp Wehrplicht. Bis zu deren Abschaffung in Deutschland wurden nur Männer zum Militär-/ Zivildienst zwangs(!)rekrutiert.
Und warum werden für "angenehme" und "schöne" Berufe mit Frauenüberschuss denn keine Männerquoten gefordert?
Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht wenige Männer Lust hätten, als Medizinlaboranten oder Apothekenhelfer zu arbeiten...
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Frauenanteilen_in_der_Berufswelt#Ausge.C3.BCbte_Berufe
Und warum ist männerfeindlicher Sexismus z.B, in der Werbung für die meisten Leute kein Thema?
http://666kb.com/i/bni9s2atwuwyecyst.jpg
Feminismus und Machos
Gast
Zitat unter dem Bild: "Bähhhh, Machos!"
Tja.... Wenn Das die Meinung von Frau Müller und der Frauenpartei ist, muss ich leider etwas schlimmes zeigen:
http://www.friendscout24.de/magazin/umfrage-machos-bei-jungen-frauen-beliebt/
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Feministen von der Frauenpartei eine Volksgruppe vertreten, welche von Ihnen anscheinend nicht vertreten werden will....
Manfred
Gast
Nach diesem Coitus Interruptus von Interview bin ich kam schlauer als zuvor, was die Programmatik dieser Partei angeht. *verduzt*
786 (Profil gelöscht)
Gast
Kann man jemand die Feministen bei TAZ entlassen? Dann macht's auch wieder Spaß, das Blatt zu lesen.
ben
Gast
@786 (Profil gelöscht) Kann mal jemand die Spinner aus den Kommentaren raushalten? Dann muss ich nicht immer vor Scham rot werden.
D
Gast
Es wäre interessant, in der TAZ mehr über die Partei zu lesen.
Blacky
Gast
Folgen Sie dem Link im Kästchen und lesen Sie das Programm.
Das sollte alle Fragen beantworten, die Sie haben, und noch viele andere, die Sie nie zu fragen gewagt hätten. ;-)
Gast
Gast
Maskulinismus ist genauso sexistisch wie feminismus.
BS
Gast
@Gast ist es nicht. Feminusmus entstand aus einer Rolle der permanenten Unterdrückung, bis in die Neuzeit geprägt durch Gewalt und Bevormundung. Seit ca. 30 Jahren bewegt sich langsam was für die Frauen, trotzdem ist unsere Gesellschaft geprägt duch Berlusconis und Frauen die einen starken Mann an ihrer Seite zum einparken brauchen. Feminismus mit Maskulinismus, i.e. Männer die ihre Dominanzposition gefährdet sehen, gleichzusetzen bedeutet nur, dass sie nichts verstanden haben.
@ BS
Gast
Zitat:
"trotzdem ist unsere Gesellschaft geprägt duch Berlusconis und Frauen die einen starken Mann an ihrer Seite zum einparken brauchen."
Lesen Sie mal den Kommentar "Feminismus und Machos".
So traurig es auch klingt:
Einige der schlimmsten Emanzipationsgegner sind Frauen!
"....Männer die ihre Dominanzposition gefährdet sehen, gleichzusetzen bedeutet nur, dass sie nichts verstanden haben."
Denken Sie etwa, dass weibliche Firmenchefinen, Managerinen und Politikerinen bessere Menschen sind?
Denken Sie etwa, dass weibliche Firmenchefinen, Politikerinen und Managerinen sozialer und humaner mit ihren (auch männlichen) Mitmenschen umgehen würden?
Denken Sie etwa, dass... Chefinen keine Gewerkschaften schikanieren ..... dass Chefinen und keine Mitarbeiter mobben und .... Chefinen potentielle Konkurrenten nicht etwa auch durch unfaire Mittel ausbooten?
Sie können davon ausgehen:
Viele Frauen würden sich nicht besser benehmen als Männer, sobald sie sich nur genügend Macht gesichert haben!