Heyenn-Abwahl bei Hamburgs Linken: „Das war Absicht“

Nach harscher Kritik an der Hamburger Linken geht jetzt die gekippte Fraktionschefin selbst auf Konfrontationskurs: „Da fällt mir wirklich alles aus dem Gesicht.“

Dora Heyenn ist enttäuscht von ihrer Fraktion, will aber in der Partei bleiben. Bild: dpa

HAMBURG dpa | Die abgewählte Vorsitzende der Linken-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Dora Heyenn, ist auf Konfrontationskurs zur neuen Doppelspitze gegangen.

Die neuen Vorsitzenden Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus hatten die Abwahl als „unerwartetes Ergebnis“ bezeichnet und als Unfall eingestuft. „Das war kein Versehen, das war Absicht“, widersprach Heyenn jetzt im Hamburger Abendblatt. „Die Enttäuschung über das, was Die Linke mit mir gemacht hat, ist sehr groß.“

„Die elf Mitglieder der neuen Fraktion hatten einen Stimmzettel vor der Nase, auf dem sie bei Ja, Nein oder Enthaltung ein Kreuz machen konnten“, beschrieb Heyenn die Situation am vergangenen Wochenende. „Dabei kamen drei Enthaltungen und drei Neinstimmen heraus. Und dann stellen sich diejenigen, die nicht für mich gestimmt haben, hinterher hin und sagen, dass sie das nicht gewollt haben. Da fällt mir wirklich alles aus dem Gesicht.“

Die 65-Jährige, die sieben Jahre an der Fraktionsspitze gestanden hatte, war als Spitzenkandidatin für die Linke erfolgreich: Bei der Bürgerschaftswahl am 15. Februar kam die Partei auf 8,5 Prozent und erhöhte die Zahl ihrer Sitze von acht auf elf. Nach der Abwahl trat sie aus der Fraktion aus, will aber in der Partei bleiben.

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