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Hewlett-Packard baut weiter ComputerDer Größte will der Größte bleiben

Unter seiner neuen Chefin behält der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard nun doch sein Kerngeschäft. Der vor nur zwei Monaten vorgestellte Konzernumbau ist vom Tisch.

Baut auch weiterhin Computer: Hewlett-Packard. Bild: reuters

PALO ALTO dpa | Hewlett-Packard (HP) wird auch künftig Computer bauen. Nur zwei Monate nach der Ankündigung eines Ausstiegs aus dem PC-Geschäft gab der US-Konzern seine Pläne auf, die PC-Sparte abzuspalten oder zu verkaufen.

Das wäre zu teuer geworden, erklärte die neue Chefin Meg Whitman am Donnerstag. Als Mitglied des Verwaltungsrates hatte sie zuvor die Umbaupläne ihres Vorgängers Léo Apotheker noch gestützt.

"HP steht zur Personal Systems Group", betonte Whitman am Firmensitz im kalifornischen Palo Alto. Dieser Geschäftsbereich umfasst Produktion und Vertrieb von PCs und ist die größte Sparte im Konzern mit einem Umsatz von 29,5 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres. Das entspricht beinahe einem Drittel des Gesamtumsatzes von 95,1 Milliarden Dollar.

Nach aktueller Überzeugung des Managements ist das PC-Geschäft zu eng mit allen anderen Sparten verzahnt, als dass eine Trennung sinnvoll wäre. Die PC-Sparte aus dem Konzern herauszulösen, hätte einmalige Kosten von 1,5 Milliarden Dollar verursacht, rechnete Finanzchefin Cathie Lesjak in einer Telefonkonferenz vor. Zudem hätte HP jedes Jahr eine Milliarde mehr für Bauteile zahlen müssen, weil die Preisvorteile eines Großeinkäufers weggefallen wären, sagte sie.

Der aus Deutschland stammende ehemalige Konzernchef Léo Apotheker hatte die PC-Sparte im August zur Disposition gestellt. Das PC-Geschäft von HP ist zwar groß und profitabel - jedoch ist die Rendite deutlich niedriger als in anderen Sparten. Deswegen wollte Apotheker das Unternehmen stärker auf lukrativere Geschäftsbereiche wie Software und Dienstleistungen ausrichten.

Die überraschende Ankündigung des Ausstiegs hatte den Aktienkurs vor zwei Monaten in die Tiefe gerissen und den personellen Umbau der Konzernspitze befördert. Die Befürchtung war, dass Kunden abspringen könnten, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht.

Das erwies sich jedoch nach Einschätzung des Marktforschers Gartner als unbegründet: HP konnte seinen Marktanteil im dritten Quartal sogar noch auf 17,7 Prozent ausbauen - das ist weit vor Lenovo mit 13,5 Prozent und Dell mit 11,6 Prozent.

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1 Kommentar

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  • G
    guntherkummmerlande

    Gott sei Dank hat HP von der PC-Spartentrennung

    Abstand genommen!

    Die Produkte sind gut.

    Das Produktions-Know-How in Sachen Hardware

    muß ständig erneuert werden und

    abrufbereit sein.

    HP ist auf den Endanwendermarkt eine feste Marke

    mit extrem hohen Wiedererkennungswert.

    Es ist saublöd profitable Marken mit hoher

    Marktdurchdringung aufzugeben, weil man in anderen

    Sparten noch erfolgreicher ist.

    Der Wind kann sich jederzeit drehen und

    dann ist ein gestreutes Risiko weitaus besser.

    Außerdem können die unterschiedlichen

    Sparten von HP sich gegenseitig befruchten

    und Personalengpässe streckenweise ausgleichen.

    Deutschland braucht ein wirtschaftlich

    starkes Amerika mit starken Firmen wie HP, um

    ausreichende Handelsvolumina außerhalb

    des Niedriglohnsektors realisieren zu können.

    Deshalb ist gerade in wirtschaftlich angespannten

    Zeiten, wie diesen grobes Mißmanagement besonders

    verhängnisvoll.

     

    Der geborene Niederländer Leo Apotheker hätte lediglich die bisherigen ausgetretenen Pfade

    weiterführen müssen.

    Sein gekränkter Stolz als von SAP gechasster

    Spitzenmanager und seine vielleicht daraus

    erwachsene Profilneurose hätten die Zukunftssicherheit des Unternehmens auch langfristig gefährdet.

    Viele denken Sie müssten besonders

    gewaltige Taten vollbringen, dabei reicht es

    beständige Qualität und Kontinuität im Fortschritt

    zu wahren, wenn das Unternehmen bereits positiv

    aufgestellt ist.

    "Never change a running system."

    Vielleicht wollte man ja auch einen Kurssturz

    bewußt herbeiführen, um günstig die Aktien

    erwerben und auf das Ausgangsniveau wieder

    aufzuschließen zwecks ordentlicher Dividende.

    Die Firmen können ja nicht beliebig hohe Verkaufserlöse

    erwirtschaften und bei normalen

    Wirtschaftsverlauf stabilisiert sich der Aktienwert

    irgendwann auf hohen Niveau.

    Die Gefahr des Insiderhandels durch Scheinmanöver

    halte ich für gegeben.

    Doch viele schlimmer, wäre das tatsächliche

    Durchziehen dieses idiotischen Strukturänderungsprogramms geworden.

    Auch volkswirtschaftlich ist für die USA

    der Kelch des Übels vorbeigegangen.