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Heute: Premiere im Packhaus

■ Sean O‘ Caseys „Das Ende vom Anfang“

Damit die Premiere richtig gut wird, muß bei der Generalprobe alles gründlich schief gehen. Wenn diese gute alte Theaterregel auch für die öffentliche Probe vor der Generalprobe anwendbar ist, dann ist der Erfolg der Premiere der Komödie von Sean O‘ Caseys „Das Ende vom Anfang“, die heute um 21 Uhr stattfindet, voll garantiert. Die öffentliche Probe zu diesem ersten Stück Sommertheater im Packhaus war ein unentwirrbares Durch-und Miteinander von technischem Chaos, wie es das Stück verlangt, techni

schem Chaos, das ungefragt dazukam, ein bißchen Chaos, das die Spieler für den guten Aberglauben dazu produzierten und dem Überspannen des Spannungsbogens im Stück, so weit, bis alles ganz unspannend geworden war.

Regisseurin Andrea Krauledat sah das auch so. Da sei soviel Anstrengung drauf gegangen, daß all die Katastrophen, die die beiden Chaoten Darry und Barry arglos initiieren, auch wirklich technisch hinhauen, daß das Eigentliche verloren gegangen sei: daß

die beiden nämlich an all ihre Arbeitsgänge in Mutter Lizzies Küche ungeheuer zart und sorgsam herangehen, alles besonders richtig anfangen, was da katastrophisch aus dem Ruder laufen muß. Daß das bis zur Premiere noch wieder hinzukriegen sei, war Andrea Krauledat guten Muts.

Die Komödie des irischen Dramatikers Sean o'Casey ist die erste Eigenproduktion unter der neuen Leiterin des Packhauses, Andrea Krauledat. Christiane Müller, Spielerin im Bremer En

semble Günter Krämers und Sängerin und Dichterin von Liedern und Balladen, spielt die gute Ehefrau Lizzie, in deren Abwesenheit sich die beiden Männer über die Küchenarbeit hermachen. Die Rollen, die das immer blutiger werdende Chaos tragen und vorantreiben, spielen Olaf Kreutzenbeck (Barry) Michael Derda (Darry), der zugleich der künstlerische Berater des Packhauses ist.

Uta Stolle

Packhaustheater im Schnoor, Wüste Stätte 11 am 26.7. um 21 Uhr.

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