Hertha macht Aufstieg perfekt: Der Riese schläft nicht mehr
Sie haben es geschafft: Hertha BSC ist wieder in der Bundesliga. Durch den Sieg in Duisburg ist dem Team von Trainer Markus Babbel der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
BERLIN dpa | Mit einem 1:0-Sieg beim MSV Duisburg machte der Hauptstadtclub vorzeitig den Wiederaufstieg in die Bundesliga perfekt. Drei Spieltage vor Saisonende ist Hertha mit 68 Punkten in der 2. Bundesliga nicht mehr von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen.
"Wir sind überglücklich. Das war kein gutes Spiel, aber wir haben gewonnen und sind jetzt oben", sagte Hertha-Sportdirektor Michael Preetz.
Vor 16.777 Zuschauern in Duisburg sorgte der Kolumbianer Adrian Ramos (27. Minute) für den 21. Saisonsieg der Berliner. Ihre rund 2500 mitgereisten Fans sangen immer wieder: "Nie mehr 2. Liga". Die Spieler streiften sich nach dem Abpfiff T-Shirts mit der Aufschrift "Mission erfüllt" über. Und für Babbel war es "eine große Erleichterung und Freude".
Der Abstieg im letzten Jahr soll als eine absolute Ausnahme in die Geschichte des Vereins eingehen. Noch beim Aufstieg 1997 sprach die Konkurrenz vom "schlafenden Riesen" Hertha. Nun möchte der Verein endlich aufwachen.
Die beste Heim- und Auswärtsmannschaft, die beste Rückrunden-Elf, das beste Offensiv-Team der Liga wurde auch in Duisburg seiner Favoritenrolle gerecht. Die Herthaner, die nun schon zehn Spiele nacheinander ungeschlagen sind, möchten nun auch Zweitliga-Meister werden.
"Es wäre auch unsportlich, wenn wir jetzt nicht mehr alles geben", erklärte Trainer und Aufstiegs-Macher Markus Babbel. Für die ersatzgeschwächten Duisburger zählt dagegen nur noch das DFB-Pokalfinale am 21. Mai gegen Schalke 04.
Mit einem Gesamtetat von fast 40 Millionen Euro hatte Hertha im Unterhaus das meiste Geld zur Verfügung. Für alle 18 Zweitliga-Trainer waren die Berliner Aufstiegs-Favorit Nummer eins. Hertha leistete sich nur eine Schwächeperiode im vergangenen Herbst.
Doch aus den drei Pleiten nacheinander zogen Babbel und sein Team die richtigen Lehren. "Wir mussten lernen, dass man auch in der 2. Liga jedes Spiel mit 100 Prozent bestreiten muss", strich Preetz als einen Hauptgrund der geglückten Mission Wiederaufstieg heraus. "Wir haben uns keine Schwächen mehr geleistet", sagte Babbel.
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