: Heroinfreigabe
Der Leiter des Rauschgiftdezernats im Hamburger Landeskriminalamt (LKA), Wolfgang Lüdtke, hat sich für die kontrollierte Abgabe von Heroin an Drogenabhängige ausgesprochen. „Für eine begrenzte Gruppe von Schwerst-Heroinabhängigen, die sonst durch kein Hilfsangebot zu erreichen sind“, plädiere er für eine beaufsichtigte Abgabe von Heroin, sagte Lüdtke der „Welt am Sonntag“. Dies ermögliche nicht nur eine „Eindämmung der volkswirtschaftlich massiven Folgekriminalität“, darüber hinaus bestehe möglicherweise die Chance, daß die Abhängigen später eines der Hilfsangebote annehmen, meinte der Chef-Ermittler. Außerdem sollte die Gesetzeslage auch dahingehend geändert werden, „daß die Einrichtung von Gesundheitsräumen im Sinne von Fixerräumen endlich möglich wird“. Zwei entsprechende Gesetzesvorhaben, das „Hamburger Heroinmodell“ sowie ein Antrag auf Straffreiheit von staatlichen Hilfsstellen, in denen Drogen konsumiert werden, hat Hamburg im Bundesrat bereits eingebracht.
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