: Hermaphrodit des Monats
Nein, keine Fragen jetzt. Keine Fragen. Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen. Herrgott, machen Sie doch kein Aufsehen. Ja, ja: ein Hermaphrodit. Na und? Noch nie einen gesehen? Auch nicht in Ihrer Familie? Nie den Onkel mit dem spärlichen Bartwuchs verdächtigt? Der behaarten Cousine unter den Rock geschaut? Nie mißtrauisch überlegt, was sich beim Nachrichtensprecher wohl unter der Tischplatte verbirgt? Sich selbst mal eingehend im Spiegel betrachtet? Sie würden staunen: Da ist oft mehr dran, als Sie denken.
Nach aktuellster Umfrage, vergangenen Monat im Auftrag des Bundesministeriums für Frauen und Gedöns erstellt, sind inzwischen 73 Prozent aller Deutschen Hermaphroditen, waren es in einem früheren Leben, kennen einen oder wollen sich Bücher zu diesem Thema kaufen, sich zumindest aber Fernsehsendungen ansehen, die von Hermaphroditen moderiert werden. Merkwürdig? Bemerkenswert? Wer kann es Ihnen schon übelnehmen? Hermaphroditen sind freundlich, bessere Autofahrer als Männer oder Frauen, können auch besser Karten lesen. Engagieren sich für Randgruppen (sich selbst). Und sie verstehen (siehe Abbildung) zu feiern, lachen und tanzen gern. Unser Bild zeigt die zentrale Party zum Ende der Gender-Debatte. Hermaphroditen: die Sieger im Kampf der Geschlechter. Stefanie Kuzmany
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