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Hepatitis per Infusion

■ Haemoplas blieb doppelt ungetestet

Die Plasmaprodukte der in den Aids-Blut-Skandal verwickelten Osteroder Firma Haemoplas sind möglicherweise auch nicht auf Hepatitis C untersucht worden. „Es besteht nach der ersten Auswertung der Unterlagen ein Anfangsverdacht in dieser Richtung“, erklärte dazu am Mittwoch der Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen, Hans Heimgärtner. Ein konkreter Fall von Hepatitis-Verseuchung sei aber bisher nicht nachgewiesen worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf einen fahrlässigen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz gegen Haemoplas. Die Firma kommt damit nicht zum erstenmal in die Schlagzeilen.

Ein von der Firma beauftragtes nordrhein-westfälisches Untersuchungslabor, gegen das ebenfalls ermittelt wird, soll nur ein Fünftel der Haemoplas-Präparate auf HIV- Viren untersucht haben. Haemoplas unterliegt inzwischen einem von der Bezirksregierung ausgesprochenen Produktions- und Vertriebsverbot, über dessen Rechtmäßigkeit zur Zeit das Verwaltungsgericht Göttingen berät. Dessen Richter haben angekündigt, erst nach dem 15. Dezember einen Beschluß in dieser Sache fassen zu wollen.

dpa

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