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Helgolands Felsen macht sich selbständig

Weiß ist der Sand, grün ist das Land, rot ist die Kant – und weil letztere auch noch ziemlich porös ist, hat sie in jüngster Zeit reichlich Masse eingebüßt: Mit großem Getöse haben sich am späten Dienstag nachmittag etwa 1000 Kubikmeter Felsgestein von der Nordostklippe der steilen Helgoländer Felsenküste verabschiedet. Rund 50 Meter stürzten die Bruchsteine in die Tiefe und hinterließen eine riesige Schutthalde.

Augenzeuge war der Leiter des Hauses der Jugend, Frank Herrmannsfeldt, der sich keine 200 Meter entfernt auf einem Spaziergang befand. „Zuerst hörten wir nur ein leichtes Poltern, dann wurde es unheimlich laut“, berichtete, noch immer leicht erschüttert, der 31jährige Familienvater. Zusammen mit der Schuttlawine krachte auch eine tonnenschwere ehemalige Bunkerbefestigung auf das Felswatt.

Der rote poröse Buntsandstein von Deutschlands einziger Hochseeinsel hat sich in diesem Winter ungewöhnlich stark vermindert. Erst vor wenigen Wochen war eine mehrere Meter große Abbruchkante durch einen Felssturz am Wahrzeichen der Insel, der im Norden stehenden Felsnadel „Lange Anna“, entstanden. Über eine erneute Konservierung der „Langen Anna“wird derzeit noch verhandelt. Das Helgoländer Ordnungsamt zog unterdessen Konsequenzen und ließ das gefährdete Gebiet am Nordeingang zum Felswatt absperren. lno

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