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Heizpilz-VerbotSenatorin will Pilzen einheizen

Umweltsenatorin Katrin Lompscher arbeitet an einem Gesetzentwurf, der Heizpilze in der ganzen Stadt verbietet. Die Grünen unterstützen das Vorhaben, FDP und CDU halten es für Symbolpolitik.

Bild: Franka Bruns/AP

Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) arbeitet an einem Heizpilzverbot für ganz Berlin. Ihr Staatssekretär Benjamin Hoff sagte am Montag im Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses, dass der Entwurf des Klimaschutzgesetzes "eine Formulierung enthalten wird, in der es darum geht, dass das Beheizen von Außenflächen ausgeschlossen sein soll". Durch das Verbot sowie durch Aufklärung bei Gastronomen und deren Kunden müsse klar werden, dass es keine "Form von Selbstverständlichkeit ist, im Januar bei sommerlichen Temperaturen in den Vorgärten von Restaurants zu sitzen".

Derzeit berät die Umweltverwaltung mit anderen Ressorts über den Entwurf. Ob Lompschers Heizpilzverbot wirklich kommt, ist deshalb noch offen. Hoff: "Wie der Senat sich dazu verhält, wird sich am Ende der Beratungen darstellen". Bevor das Gesetz in Kraft tritt, muss es außerdem noch vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden.

Gasbetriebene Heizpilze stoßen nach Angaben der Senatsverwaltung für Umwelt bei mittlerer Leistung etwa 2,1 Kilogramm CO2 pro Stunde aus - das ist etwa so viel wie ein Auto im Leerlauf in der gleichen Zeit. Viele Cafés und Restaurants stellen die Geräte im Frühling und im Herbst draußen auf, damit ihre Kunden im Freien sitzen können. Fünf der zwölf Berliner Bezirke verbieten gasbetriebene Heizpilze auf öffentlichen Gehwegen. Viele Gastronomen sind in diesen Bezirken auf elektronisch betriebene Heizgeräte umgestiegen. Das von der Umweltverwaltung vorgeschlagene Gesetz würde auch für diese Elektro-Heizpilze gelten.

Die Grünen sind für ein Heizpilzverbot. Es sei "Irrsinn, den öffentlichen Raum aufzuheißen", sagte die Umweltpolitikerin Felicitas Kubala. Das Verbot sei "mehr als ein Symbol, sondern eine Frage des Lebensstils: Wie wollen wir mit unserer Umwelt umgehen?" Zugleich kritisierte sie, dass die rot-rote Koalition im Abgeordnetenhaus nicht selbst tätig wird, sondern abwartet, was der Senat vorlegt.

Die FDP lehnt das Vorhaben ab. Es handele sich um reine "Symbolpolitik", sagte der Umweltpolitiker Kai Gersch, da der CO2-Ausstoß der Heizpilze im Vergleich zum gesamten CO2-Ausstoß zu vernachlässigen sei: "Sie wollen das Mittelmeer mit einer Pipette leerpumpen"; das sei "Umweltpolitik mit Nanoeffizienzmitteln". Auch die CDU lehnt das Verbot ab.

Die Bezirke, die bereits ein Heizpilzverbot eingeführt haben, haben nach eigenen Angaben keine Probleme mit der Durchsetzung. Laut Marc Schulte (SPD), dem für das Ordnungsamt zuständigen Stadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, wurden "bei 96 Gaststätten Heizpilze gefunden. Bei 45 mussten wir dann nachkontrollieren, nur in einem Fall gab es dann eine Verwarnung."

Auch in Friedrichshain-Kreuzberg erhalten Gastronomen zuerst eine Aufforderung, den Heizpilz zu entfernen. Und errst wenn das nicht passiert, kommt es zu einem Verfahren. Harri Poetzsch, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes: "Es gibt Fälle, in denen eine Buße erteilt werden musste, aber es sind unter zehn." Auch in Pankow gibt es laut Ordnungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) "keine gasbetriebenen Heizpilze mehr". Ein Problem sei, dass das Verbot nur für öffentliche Straßen gilt, weil die Bezirke nur dort über den Umweg der Sondernutzungserlaubnis Vorgaben machen können. Das von Lompscher vorbereitete Gesetz würde dagegen auch für Privatgelände gelten.

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6 Kommentare

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  • MS
    michael schulz

    Wahrheit oder Politik?

     

     

    Zur Untermauerung ihrer Klima-Thesen haben Politiker wesentliche Grundlagen der Chemie dummerweise so verdreht, dass die Ergebnisse nicht mit der Wahrheit übereinstimmen – das betrifft im Besonderen Heizpilze und deren CO2-Ausstoß. Wir möchten euch das mal erklären.

     

    Zur Veranschaulichung daher folgendes Beispiel:

     

     

    Fakten und Grundlage der Chemie…

     

    Propangas:

    C3H8 + 5O2 => ergibt bei der Verbrennung => 3 CO2 + 4 H2O =>, und das sind 3 Kilo CO2

    (nachzulesen unter den Grundlagen der Chemie: hier klicken)

     

    Allerdings kann selbst nach den Maximalwerten lt. Herstellerangaben ein wirklich guter und leistungsstarker Heizpilz wiederum nur 870 Gramm Propangas pro Stunde verbrennen:

     

    870 Gramm x 3 = 2,6 Kilo CO2 (Hier wohl die erste Differenz zur Politik, damit Zahlen an die Wahrheit rücken).

     

     

    …und was unsere Politiker daraus zaubern:

     

    Die Grünen leiten allein aus der oben genannten Formel bereits 3,5 kg ab??? Wir empfehlen Nachhilfe in Mathe! Wer falsch weiterrechnet, kommt auch woanders an. Die Grünen berechnen alleine in Berlin die Heizpilze in Summe mit einem Verbrauch von 10.000 Tonnen CO2.

     

     

    Und hier Grundlagen der Mathematik:

     

    In Berlin wurden im Jahre 2007 (lt. DVFG) 2.911 Tonnen Flaschen-Propan-Gas abgefüllt (das beinhaltet allerdings auch den Propangas-Verbrauch aller Campern, Restaurants, Dönerbuden, Dachdeckern, Handwerkern etc...).

     

    Wenn wir nun annehmen, alle 2.911 Tonnen würden wirklich nicht nur abgefüllt, sondern dazu auch noch in Gänze verbraucht, ergäbe sich daraus:

     

    2.911 x 3 = 8.733 Tonnen C02

     

    Lt. Angaben der Grünen übersteigt jedoch der Gasverbrauch sämtlicher Heizpilze in Berlin den Gesamtverbrauch aller Branchen der Hauptstadt.

     

     

    Um es nun ganz verrückt zu machen:

     

    In Berlin wurden 20 Millionen Tonnen CO2 verbraucht (lt. Statistisches Bundesamt Bericht 2007). Angenommen, dass tatsächlich 8.733 Tonnen CO2 nur den Heizpilzen zuzurechnen wären, würden diese am Gesamtverbrauch einen Anteil von 0,043% einnehmen.

     

    Fazit: Es ist wünschenswert, dass sich Politiker näher an der Wahrheit bewegen, da ihre meinungsbildenden falschen Angaben nicht nur die Gastronomie- und Tourismusbranche negativ beeinflussen.

     

    Wahrheit oder Politik? Wie so oft lassen sich auch hier nur Aktionismus und ewige Profilierungssucht erkennen! Aber hier sind die Fakten, und lasst bitte diese auch sprechen.

    Es ist wirklich alles für jeden nachzulesen!

     

     

    Es grüßt euch

     

    Michael Schulz

    schulz@heizpilze.de

     

     

     

    Quellen:

     

     

    N-TV

    http://www.n-tv.de/1064852.html

     

    Chemische Formel: (Nur ein Auszug – steht allerdings auch in jedem Grundlagenbuch der Chemie!)

    http://books.google.de/books?id=AZbSxUgQhqcC&pg=PA153&lpg=PA153&dq=propangas+co2&source=web&ots=wFVIq6GE8E&sig=ENo_3BsbeuKLdlEWleFy4s9KrBU&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=8&ct=result

     

    Deutscher Verband Flüssiggas e.V.

    http://www.dvfg.de/de/infothek/fakten/absatz-nach-bl.html

     

    Heizpilzbeispiel:

    http://www.heizpilze.de/burny_heizpilz_13kw_eco_edelstahl.htm

     

     

    Politische Beiträge:

     

    Beitrag-Grüne:

    http://www.gruene-fraktion-berlin.de/cms/klima/dok/204/204006.heizpilze_heizen_das_klima_an.html

     

     

    und diese Inhalte sind leider mannigfach im Netz adaptiert worden.

     

    Short-News:

    http://www.shortnews.de/start.cfm?id=668047

  • T
    taby

    Sagt mir meine Oma gelegentlich (hauptsächlich wenn's ums Sparen geht):

    "Kleinvieh macht auch Mist!"

  • G
    Germatt

    Ich konnte diese Heizpilze nie leiden, aber seitdem ich weiß wie wenig sie verbrauchen, muss ich sagen: "Symbolpolitik!"

    Und jetzt soll ich sie nicht einmal mehr in meinem eigenen Garten aufstellen dürfen?!

  • O
    Ovi

    man kann die Initiative nur begruessen..die wertvollen Vorräte dürfen nicht sinnlos für ein paar auf Konsum fixierte Mitbürger draufgehen..

  • G
    grosstadtretriever@zutz.com

    Wie spießig muss man eigentlich sein, um auf so eine Idee zu kommen.

    Die klimapolitische Unwirksamkeit des Verbots wird ja schon von den Initiatoren eingestanden,

    die betroffenen Wirte zahlen ihren Beitrag in Form von (nicht zu knappen) Energiekosten,

    die Gäste suchen sich attraktivere Kneipen, wohin sie dann vorzugsweise mit dem Auto fahren,

    und Stadtplaner (vorzugsweise grüner und rötlicher Coleur) jammern über die Verödung des öffentlichen Raumes.

     

    Ich hasse diesen Satz eigentlich, aber: "das ist typisch deutsch", weil klein-klein gedacht.

  • W
    wanja

    Auch wenn es nur Symbolpolitik wäre, ist es ein gutes Symbol, ein Zeichen gegen die Message "ach seht, Klimawandel und Ressourcenknappheit sind doch nur Gerede. Wir können uns diese Verschwendung leisten." Dagegen ein wirksames Signal zu setzen, ist längst überfällig.